Die älteste Straße Köpenicks hieß ursprünglich Breite Straße und wurde im Zusammenhang mit dem Schloßneubau um 1690 in Schloßstraße umbenannt. 1939 wurde sie in Lietzmanndamm umbenannt und trug zwischen 1945 und 1947 den bezirklich festgelegten Namen Max-Betcke-Straße, der aber amtlich nicht bestätigt wurde. Am 31. Juli 1947 erhielt sie schließlich ihren heutigen Namen.
Die Straße verläuft parallel zur Dahme, vom Köpenicker Schloß bis zur Dammbrücke.
In dieser Straße befinden sich neben dem Rathaus und der St. Laurentiuskirche noch mehrere alte Wohnhäuser aus dem 18. Jahrhundert die inzwischen restauriert wurden.
Waldrestaurant Müggelhort (zwischen Großem und Kleinem Müggelsee)
Die Gaststätte wurde verkauft und ist seit 2016 auf unbestimmte Zeit geschlossen worden. Beim Gebäude besteht vermutlich erheblicher Sanierungsbedarf. Baumaßnahmen sind bislang (August 2018) nicht erkennbar und die Zukunft als Ausflugsgaststätte damit ungewiss.
Marienlust (am Langen See)
Das ehemalige Lokal "Marienlust" startete nach der Wende eine Erfolg versprechende Karriere als Diskothek. Damit war es aber vorbei, nachdem am Morgen des 11.Januar 1997 ein Feuer die traditionsreiche Ausflugsgaststätte zerstörte. Es brannte bis auf die Grundmauern nieder und wurde inzwischen abgetragen.
Schmetterlingshorst (am Langen See)
Von 1912 bis 1992 war Schmetterlingshorst ohne Unterbrechung betrieben worden. Als der Pachtzins durch die Verwalterin der Anlage, die Wohnungsbaugesellschaft Köpenick, drastisch erhöht wurde, hatte der Betreiber das Lokal schließen müssen.
Inzwischen wird das Lokal wieder genutzt, jedoch nicht mehr als Gaststätte. Es ist aber ein kleiner Imbißverkauf eingerichtet worden und eine Schmetterlingssammlung ist auch wieder zu sehen.Der Bezirkssportbund Treptow-Köpenick e.V. hat die Trägerschaft für dieses Objekt übernommen und wandelt es nach und nach in einen gemeinnützigen Schul-, Sport- und Wanderstützpunkt um. (Foto: 9. August 2004)
weitere Informationen:
http://www.schmetterlingshorst.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Schmetterlingshorst
Gaststätte am Teufelssee
Auch diese Gaststätte wurde kurz nach der Wende geschlossen und im Jahr 2004 abgerissen.
Das Gelände wurde renaturisiert.
Es war lange Zeit unklar, wann der Bahnhof zum Regionalbahnhof ausgebaut wird. Ursprünglich sollte er schon 2007 fertig gestellt sein. Anfangs wurde es aus Kostengründen immer wieder verschoben. Ab März 2015 stand die Deutsche Bahn AG dem Projekt derart ablehnend gegenüber, daß sie sogar einen Planungsstopp verhängte. Der Grund waren aber nicht mehr die Kosten, denn die Stadt Berlin ist inzwischen sogar bereit die Kosten zu übernehmen. Nun befürchtete die DB AG, daß das Regionalbahnangebot zu intensiv genutzt werden würde, so daß die Regionalbahnlinien überfordert wären.
Ab dem 1. Oktober 2015 wurde wieder beabsichtigt, einen Regionalbahnhof zu errichten. Aufgrund einer Planungsänderung begannen die Planung allerdings von vorne. Am 17. März 2023 sollen die Baumaßnahmen beginnen und im Juli 2027 abgeschlossen werden.
Die Fahrtzeit vom Bahnhof Köpenick zum Bahnhof Zoologischer Garten soll dann nur noch eine halbe Stunde betragen, nach Frankfurt (Oder) 40 Minuten und nach Potsdam knapp 50 Minuten.
Der Bahndamm wird für ein zusätzliches Gleis verbreitert, damit Fern- und Güterzüge ungehindert mit maximal 60 km/h überholen können. Der Regionalbahnsteig wird 220 m lang, wovon 150 m überdacht werden. Der Bahnhof erhält einen neuen Ausgang und dort auch einen zusätzlichen Aufzug. Das leider denkmalgeschützte Empfangsgebäude wird zwar saniert, behält aber mehr oder weniger sein vermutlich weiterhin tristes Erscheinungsbild. Rolltreppen wird es nicht geben. Die Brücke über der Hämmerlingstraße wird in Vorbereitung für die unbestimmt in die Zukunft geplante Westumfahrung auf 27 m aufgeweitet. Die Bahnbrücke an der Bahnhoftrsße wird auch verbreitert, aber nur von bislang 16 m auf 19 m. Deshalb verbleiben die Bus- und Straßenbahnhaltestellen wo sie sind. Auf einer Länge von 4200 m werden auf der Südseite 3-6 m hohe Schallschutzwände entstehen, die teilweise transparent sind.
Historisches: Die Straße entstand, um den am 23. Oktober 1842 eröffneten Bahnhof Köpenick mit der rund 1,5 km entfernten Köpenicker Altstadt zu verbinden.
1876 wurde der Bahnhof in einen Vorortbahnhof umgewandelt und die Bahnhofstraße gepflastert. Zwischen 1899 und 1902 erfolgte ein grundlegender Umbau des Bahnhofs. Die Gleise wurden zugunsten der querenden Straßen auf einen Damm verlegt und es wurde ein eigenes Vorortgleispaar verlegt. Zwischen 1928 und 1929 wurde der Vorortverkehr auf das noch heute genutzte elektrische System umgestellt. Seit dem 1. Dezember 1930 wird der Vorortverkehr als S-Bahn bezeichnet.
1882 wurde der Betrieb der "Pferdebahn" auf der Strecke Schloßplatz (Anmerkung: Altstadt Köpenick) - Bahnhof Cöpenick aufgenommen. 1903 wurde die Pferdebahn durch eine elektrische Straßenbahn ersetzt.
Sie entstand als zwischen der Altstadt und den Kietzer Wiesen (1776 erstmals urkundlich erwähnt), an denen die Spree vorbeifloß, zur Entwässerung der Katzengraben angelegt und 1867 für den Schiffsverkehr ausgebaut wurde. Die Wiesen dienten den Köpenicker Wäscherinnen als Bleich- und Trockenplatz. Später wurden Sie aufgeschüttet und es wurden Kleingärten angelegt. Die Insel ist nur per Boot erreichbar.
Auf der Insel steht ein Pfeiler des Katzengrabenstegs. Erst wurde aus Kostengründen darauf verzichtet, eine Treppe von dieser Brücke zur Insel hinabzuführen. Später aufgrund der Proteste der dort ansässigen Wochenendgrundstücksnutzer.
Mit ihren über 100 kleinen Geschäften und Restaurants und ihrer bemerkenswerten Architektur, die fast zwei Jahrhunderte Baugeschichte widerspiegelt, zählt Sie, zu den schönsten Straßen Berlins. Die nach dem Schriftsteller Wilhelm Bölsche (1861-1939) benannte Straße, vormals Dorfstraße, dann Friedrichstraße, die manches von ihrem dörflichen Charakter erhalten hat, führt absolut gerade vom S-Bahnhof Friedrichshagen zum Müggelpark am Nordufer des Müggelsees.
Jedes Jahr findet hier im Mai das Bölschefest statt, das viele Besucher anzieht. 2003 wurde hier wieder ein Bronzedenkmal, das Friedrich II. zeigt aufgestellt. Das frühere Denkmal wurde nach dem 2. Weltkrieg vom Sockel gestoßen und eingeschmolzen. Eine Bürgerinitaitive machte sich aber für das neue, wenn auch umstrittene Denkmal stark und finanzierte es durch private Spenden.
Die zwischen 1984 und 1986 errichtete Spannbetonkonstruktion ersetzte die 1892 fertig gestellte Gewölbebrücke aus Backsteinen, die in den 1930er-Jahren, wie auch die Lange Brücke, durch angehängte Fußwege verbreitert wurde. Die alte Brücke ist in der Neuen nicht wiederzuerkennen.
Bis 1890 stand dort eine Holzbrücke mit dem "Dammtor" für Schiffdurchfahrten.
Seit Anfang 2003, als die Köpenicker Altstadt teilweise für den Durchgangsverkehr gesperrt wurde, hat ihre Bedeutung für die Erschließung der Altstadt für den Verkehr abgenommen. Unersetzlich bleibt sie aber weiterhin für den Bus- und Straßenbahnverkehr sowie für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. Aufgrund der geringen Verkehrsbelastung wird darüber nachgedacht, zukünftig daß Parken am Straßenrand zu erlauben um das Parkplatzangebot der Altstadt zu verbessern.
Der Bau der Dammbrücke wurde am 19. Oktober 1983 vom ZK der SED beschlossen.
Baubeginn war am 24. Januar 1984 (Quelle: webarchiv.org).
Am 10. April 1986 wurde sie für den Verkehr freigegeben.
Als Dammvorstadt wird die nähere Umgebung rings um die Bahnhofstraße zwischen der Dammbrücke und dem S-Bahnhof-Köpenick bezeichnet.
Sie entstand ab 1883, weil die wachsende Bevölkerung in der Köpenicker Altstadt nicht mehr genügend Platz fand.
Das Erpetal mit seiner typischen Wiesenlandschaft ist eins der wenigen erhaltenen Fließtäler in Berlin. Es liegt zwischen den S-Bahnhöfen Köpenick und Friedrichshagen in einem Landschaftsschutzgebiet. Durch das Erpetal schlängelt sich das Neuenhagener Mühlenfließ. Mehrere Wassermühlen wurden hier betrieben, z.B. die Ravensteiner Mühle, die Heidemühle, die Krummendammer Mühle und die Neuenhagener Mühle. Das Neuenhagener Mühlenfließ wurde im Mittelalter aus der Erpe, die während der letzten Eiszeit entstand, künstlich zu einem schneller fließenden Gewässer umgestaltet. Ein alter Arm der Erpe verläuft noch parallel zum Neuenhagener Mühlenfließ.
Ein Teil des Erpetals wurde schon 1983 unter Naturschutz gestellt. 1949 wurde dann das gesamte Erpetal zum Naturschutzgebiet, 1957 zum Landschaftschutzgebiet, erklärt. Der Erpewanderweg ist Teil des Europäischen Fernwanderwegs E 11 und des Berliner Hauptwanderwegs "Der grüne Pfad". Im Erpetal gibt es viele Arten wildwachsender Farn- und Blütenpflanzen, Amphibien und seltene Vögel.
Der 1952 eröffnete vormalige Pionierpark "Ernst Thälmann" ist Teil der Wuhlheide, eines 350 ha großen Parks zwischen Köpenick und dem ehem. Industriezentrum Oberschöneweide/Oberspree. Der Haupteingang liegt an der Straße An der Wuhlheide. Eine breite Allee führt an dem Stadion und dem Sporthaus vorbei zur Freilichtbühne und zum künstlich angelegten Badesee. Hier fährt auch die 1956 in Betrieb genommene und sehr beliebte Schmalspur Parkeisenbahn (600 mm) die über eine 6,9 km lange Strecke verfügt. Mit dem 1979 eröffneten Pionierpalast hat der Park einen neuen Anziehungspunkt erhalten. In dem mit Holz- und Glasverkleidung reizvoll in die Parklandschaft einfügenden Bauwerk stehen zu vielseitigen Zwecken der Große Saal mit 600, der Foyersaal mit 240, der Kleine Sall mit 140 Plätzen sowie 40 weitere Funktionsräume für unterschiedliche Aktivitäten zur Verfügung. Ebenso kann hier eine Schwimmhalle mit acht 50-m-Bahnen, eine Sporthalle und vieles mehr genutzt werden. Daher kommen hier jährlich zehntausende Kinder her um zu Spielen und Spaß zu haben, den eigenen Hobbys nachzugehen oder sich sportlich zu betätigen.
Internet: http://www.fez-wuhlheide.deDieser am Nordwestufer des Müggelsees liegende Ortsteil, wurde wie der Name schon vermuten läßt, wie auch Grünau und Müggelheim, unter Friedrich II. gegründet. Zunächst hieß Friedrichshagen jedoch Friedrichsgnaden, und wurde erst 10 Jahre später umbenannt. Eingewanderte Spinner aus Böhmen und Schlesien waren es, die hier angesiedelt wurden und am 31. Mai 1753 die Gründungsurkunde für das Dorf erhielten.
Die 50 Lehmfachwerkhäuser der 221 Einwohner (1755) standen in zwei Reihen vom Müggelseeufer in Richtung Norden. Sie betrieben Baumwollspinnerei und Seidenraupenzucht in Heimarbeit. Um Nahrung für die Seidenraupen zu haben, pflanzten sie fast 1000 Maulbeerbäume (andere Quellen sprechen von etwa 676), von denen heute nur noch drei, mehr schlecht als recht, erhalten sind. Da die Seidenraupenzucht jedoch nicht zu den gewünschten Ergebnissen führte, versuchten die Siedler bald, auswärts als Arbeiter und Handwerker ihr Geld zu verdienen. In den Wintermonaten holten sie aus den benachbarten Wäldern Birkenreiser und banden Besen. So wurden die Einwohner Friedrichshagens bald als "Besenbinder" in der weiteren Umgebung bekannt. 1849 wurde die Haltestelle "Friedrichshagen" auf der Strecke der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn eröffnet. 1870 hatte Friedrichshagen lediglich 2300 Einwohner, aber im "Dreikaiserjahr" 1888 waren es bereits 6.181 und Friedrichshagen entwickelt sich zum Villenvorort.
Friedrichshagen erhält um 1880 den Titel "Klimatischer Luftkurort". Es entstehen zwei Badestellen, ein Kurpark sowie Biergärten, Cafes und Hotels. Bekannt wurde die Ortschaft auch durch den Friedrichshagener Dichterkreis. Hier befindet sich auch die Bölschestraße in der das beliebte Bölschefest statt findet. 1893 wurde das Wasserwerk Friedrichshagen in Betrieb genommen. 1919 hat Friedrichshagen bereits 14.850 Einwohner. 1920 erfolgte die Eingemeindung nach Groß-Berlin. Eine Attraktion stellt der 1927 eröffnete Spreetunnel dar, der es einem erlaubt, trockenen Fußes die Spee zu durchqueren.Sie befindet sich seit 1987 im Zellengefängnisgebäude des Stadtbezirksgerichtes in der Puchanstraße. In der ständigen Ausstellung sind die Ereignisse vom Juni 1933 ausführlich dokumentiert.
Puchanstraße 12
12555 Berlin-Köpenick
Grünau wurde 1749 auf Veranlassung Friedrich II. gegründet und hieß zunächst "Grüne Aue". Die vier pfälzischen Familien, die sich als erste ansiedelten und dem Amt in Köpenick ihren Erbzins zu entrichten hatten, lebten zunächst von der Baumwollspinnerei und legten wie die Friedrichshagener, eine kleine Seidenraupenzucht an. Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) hielt aber die anfangs günstige Entwicklung auf. Der Ort blieb lange Zeit dünn besiedelt. Noch im Jahre 1800 zählte er nur 59 Einwohner.
Nach und nach siedelte sich hier der Bootsbau und das Wäschereigewerbe an. 1869 Anschluß an die Berlin-Görlitzer Eisenbahn. Mit der Entwicklung des Wassersports wuchs zugleich der Strom der Ausflügler in diese idillische Gegend an, was zum Bau zahlreicher Gaststätten sowie Bootshäuser innerhalb der Uferzonen führte. Finanzkräftige Bürger bauten sich hier Villen und Landhäuser. 1900 hatte Grünau bereits 2.500 Einwohner. Am 27. April 1920 wurde Grünau zu Berlin eingemeindet und Ortsteil im Verwaltungsbezirk Köpenick. 1936 wurden hier die olympischen Ruder- und Kanuwettberwerbe augetragen.
Im Oktober 1906 kam Köpenick durch den arbeitslosen 57jährige Schuster Wilhelm Voigt in die Schlagzeilen, weit über die Landesgrenzen hinaus. Er besetzte in einer Hauptmannsuniform des 1. Garderegiments mit zehn Grenadieren das fast nagelneue Köpenicker Rathaus. Er ließ den Bürgermeister Dr. Langhans sowie den Schalterbeamten von Wiltberg verhaften und beschlagnahmte die fast leere Stadtkasse (4000 Mark, 37 Pfennige).
Vor allem das Ausland lachte über diesen gelungenen Streich, der den preußischen Untertanengeist und Kadavergehorsam bloßstellte. Zehn Tage nach dem Bubenstück wurde er ausfindig gemacht und abgeführt. Ein ehemaliger Mithäftling (wegen zahlreicher Betrügereien hatte der Schuster bereits 27 Jahre und sechs Monate gesessen) hatte der Polizei einen Tip gegeben. Er wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, aber schon im August 1908 wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ist in einem 1665 auf "Schötzes Hof" errichtetem Fachwerkhaus untergebracht.
Ausstellungen zur Köpenicker Geschichte.
Alter Markt 1
12555 Berlin-Köpenick
Als Kanonenberge wird ein Bereich in den nord-westlichen Ausläufern der Müggelberge bezeichnet. Um die Jahrhundertwende parkähnlich gestaltet, wurde ab 1884 Sand abgebaut, der mit einer Seilbahn zur Dahme transportiert wurde und von dort aus für Bauprojekte nach Berlin verschifft wurde.
Proteste aus der Bevölkerung sollen dafür gesorgt haben, daß der Abbau nach kurzer Zeit gestoppt wurde. In der neu entstandenen etwa 250 m langen und knapp 80 m breiten Sandgrube, Sandschurre genannt, führte die preußische Armee in Vorbereitung zum Ersten Weltkrieg Schießübungen mit neuen Kanonen durch, um diese einzuschießen. Durch den Geschützlärm wurde die Ruhe in diesem Waldgebiet, das sich immer mehr zu einer Erholungsstätte entwickelte, stark beeinträchtigt. Die Detonationen während den Schießübungen waren bis in die Werkhallen in Köpenick zu hören. Seitdem wird dieser Bereich der Müggelberge "Kanonenberge" genannt.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, nach 1933, war die Sandschurre umzäunt und wiederrum diente sie zur Erprobung von Waffen. Nach 1945 kehrte wieder Ruhe ein und irgendwann verschwand die Umzäunung.
Die Sandschurre befindet sich ca. 250 Meter von der Straße zum Müggelturm entfernt. Die Grundfläche ist überwiegend baumfrei, während die Hänge dicht mit Bäumen bewachsen sind.
Der in den Kanonenbergen nach dem 1. WK angelegte Aussichtspunkt mit befestigten Wanderwegen und Bänken wurde in der Nachwendezeit (nach 1990) nicht mehr gepflegt und später sogar renaturisiert. Dadurch überwucherte die befestigte Aussichtsplattform und die hinab zur Sandschurre führenden Wanderwege, die von Sträuchern eingesäumt waren, wurden unbegehbar gemacht, in dem sie zugeschüttet wurden.
Etwa 2003 stellte Mike Endert, ein engagierter Köpenicker, der Forstbehörde Pläne vor, den Kanonenbergen anhand alten Kartenmaterials, daß er sich extra besorgt hatte, diese frühere parkähnliche Struktur zurückzugeben. Diese wollte die Unterlagen prüfen um zu sehen, ob die Pläne umsetzbar sind. Nach mehreren Nachfragen bei der Forstbehörde wurde sein Projekt aber wegen Arbeitskräftemangel abgelehnt, obwohl er dem Leiter der Behörde wiederholt versicherte, ehrenamtliche Helfer bereitstehen zu haben, die seine Pläne gern tatkräftig unterstützen würden.
Ende 2005 begann man überraschenderweise, mit Hilfe von ABM-Kräften, den 200 m² großen Aussichtspunkt wieder freizulegen und die Wanderwege begehbar zu machen und zu befestigen, sowie Bänke zum Verweilen aufzustellen. Zudem wurden Bäume für einen freien Ausblick gefällt, so daß die Müggelberge, der Müggelturm und die Sendeanlage der Telekom betrachtet werden können.
Bei diesem "Vergabe-ABM"-Projekt, in dem auch Unterhaltungsarbeiten am Lehrpfad am Teufelssee und den Zuwegungen erfolgten, wurden im Zeitraum 2005/2006, 20 ABM-Kräfte eingesetzt. Der Gesamtumsatz der Maßnahme betrug ca. 803.000 Euro. Auftraggeber waren die Berliner Forsten und das Forstamt Köpenick.
Es ist sehr erfreulich, daß "seine" Idee letztlich realisiert wurde, aber es stellt sich die Frage, warum dabei, wie so häufig in Berlin, ABM-Kräfte eingesetzt wurden, anstatt es mit Freiwilligen zu realisieren oder die Arbeitskräfte regulär (anständig) zu beschäftigen und zu entlohnen.
Der Mittelpylon steht auf der Südspitze der Baumgarteninsel. An das östliche Brückenende schließt sich eine Erdrampe an, die zum ca. 1,5 m tiefer liegenden Gelände hinabführt. Der westliche Anschluss erfolgt über eine Rampenbrücke aus Stahlbeton. Der Brückenbelag besteht lediglich aus profilierten Eichenbohlen. Dadurch ist keine Brückenentwässerung notwendig. Die Brückenrampen sind behindertengerecht ausgebaut.
Ursprünglich war geplant, damit auch einen Zugang zur Baumgarteninsel zu ermöglichen, die bislang nur per Boot erreichbar ist. Aus Kostengründen hatte man darauf aber verzichtet und später aufgrund der Proteste der dort hausenden Laubenpieper.
Stützweiten: 58,50 m / 50,70 m = 109,2 m; Nutzbare Breite: 3,00 m;
Pylonhöhe: 26,85 m
Der Kietzgrabensteg ist eine neue Fußgängerbrücke am südöstlichen Rand der Köpenicker Altstadt. Die Brücke überspannt den unscheinbaren Kietzgraben, ein als Entwässerungsgraben angelegter Kanal, der den Frauentog mit der Müggelspree verbindet und die Altstadt damit zu einer Insel macht.
Am nördlichen Ende der Brücke liegt ein versteckt gelegenes Grundstück, auf dem sich ein Backsteinbau befindet, der früher als Schulgebäude genutzt wurde. Heute wird das Gebäude von der Verwaltung der am 20.11.2008 eröffneten angrenzenden Mittelpunktbibliothek genutzt.
Auf der gegenüberliegenden Uferseite befindet sich das Amtswäldchen, ein kleines verwildertes unschön mit Bauzäunen ringsum abgesperrtes Grundstück, für das sich kein Investor findet.
Beidseitig der Brückenanlage bestehen barrierefreie Anschlüsse an die kaum genutzten Wege.
Länge des Stahltragwerkes: rund 24 m, nutzbare Breite: 2,64 m.
Die Sinnhaftigkeit der Anlage ist aufgrund der hohen Kosten in Frage zu stellen. Insbesondere, weil am üblichen Weg, über die nur 75 m entfernte Landjägerbrücke, nicht das Geringste auszusetzen ist.
Baubeginn war am 20.07.2015. Die Fertigstellung erfolgte am 31.03.2016
Die Gesamtkosten betrugen ca. 465.000 € (brutto) und wurden vom Bezirk Treptow-Köpenick getragen. Geplant waren 412.000 Euro. Bereitgestellt wurde das Geld von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Geplant wurde die Brücke bereits im Jahre 2004 als es noch Planungen für einen Biergarten und Veranstaltungsflächen am Amtswäldchen gab, die längst Geschichte sind. Weil die zugesicherten Mittel aber zweckgebunden waren, entschied man sich, wider der Vernunft, für den Bau der vermutlich "Sinnlosesten Brücke Berlins".
weitere Informationen:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt: Kietzgrabensteg
Namensgeber ist die Berliner Zwillingsstadt Cölln, welche man früher auf einer Landstraße von Köpenick aus erreichte. Die Köllnische Vorstadt liegt auf der dem Köpenicker Schloß gegenüberliegenden Uferseite der Dahme. Spindlersfeld liegt ihr, durch die Oberspreestraße getrennt, gegenüber. 1817 hatte sie nur 118 Einwohner gezählt, 1883 waren es schon fast 2500 und 1900 über 7000. Den Hauptanstoß zu diesem raschen Aufstieg verdankt der Ortsteil dem Fabrikanten Spindler, der hier seit dem Jahre 1873 seine weitflächigen Fabrikanlagen für Wäscherei und chemische Reinigung erbauen ließ.
Das kleinräumige Gebiet
ist rundherum extrem verkehrs- und staubelastet. Der Bereich Glienicker Straße und Mahlower Straße sind soziale Brennpunkte.
Die ÖPNV-Anbidung ist sehr gut. Direkt vor Ort ist ein S-Bahnhof (Spindlersfeld), der jedoch weiterhin nur eingleisig ist und deshalb nur im 20-Minuten Takt bedient werden kann. Per Straßenbahn sind zudem die S-Bahnhöfe Grünau, Adlershof und Köpenick angebunden. Buslinien gibt es auch, aber die Busse stecken in den Hauptverkehrszeiten wie auch der sonstigen Kfz-Verkehr, im teils extremen Stau fest. Diese unmögliche Verkehrssituation wird, aufgrund der regen Wohnungsbautätigkeit in den Randbereichen von Wendenschloß, Kietzer Feld, Grünau und Dammvorstadt, sogar noch übler werden.
Die vorbereitete Aktion begann am 21. Juni 1933. über 500 Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, bürgerliche Demokraten und Christen wurden aus ihren Wohnungen in die Sturmlokale der SA verschleppt, wo sie grausam mißhandelt wurden, 91 fanden dabei den Tod. Folterstätten waren die berüchtigten SA-Lokale Uhlenhorst, Demuth in der Elisabethstraße, Jägerheim in der Puchanstraße, das Wassersportheim in der Wendenschloßstraße und das Amtsgerichtsgefängnis. Die furchtbaren Ereignisse gingen in die Geschichte als Köpenicker Blutwoche ein.
Das Köpenicker Wappen erschien bereits im 13. Jahrhundert und seit dem 14. Jahrhundert ist es auf Siegeln und Stempel nachweisbar. Im Köpenicker Wappen ist auf blauem Grund ein hochstehender goldener Schlüssel zwischen zwei silberfarbenen Hechten dargestellt, die den einst wichtigsten Erwerbszweig der Köpenicker, die Fischerei, symbolisieren. Die um den Schlüssel gruppierten sieben Sterne kennzeichnen die Plejaden, das Siebengestirn, das als Schutzgestirn der Fischer bekannt ist.
Der blaue Hintergrund symbolisiert dabei den Wasserreichtum des Bezirks. Für den Schlüssel lassen sich zwei Varianten finden. Zum einen kann der Schlüssel als "Stadtschlüssel" gedeutet werden. Wahrscheinlicher ist allerdings, daß der Schlüssel auf den Heiligen Petrus, den Schutzpatron der Fischer hinweist.Die denkmalgeschützte Lange Brücke führt über die Dahme und verbindet die Köpenicker Altstadt mit der Köllnischen Vorstadt und Spindlersfeld. 1892 wurde sie fertig gestellt. Diese aus Klinkern gemauerte, 72,7 m lange Korbbogenbrücke, ersetzte eine hölzerne Konstruktion. Die Widerlager und Mittelpfeiler lagern auf Holzpfählen. Ursprünglich war sie nur 10 m breit, wurde aber in den 30er Jahren mit einer auskragenden Stahlkonstruktion für die zusätzlichen Gehwege auf beiden Seiten auf 16 m verbreitert. Zwischen 1995 und 1998 erfolgte eine vollständige Sanierung um ihre Standsicherheit zu gewährleisten. Die Kosten beliefen sich auf 8,5 Millionen D-Mark. Die Brücke wurde dabei mittels einer beidseitig auskragenden Spannleichtbetonplatte auf 17,2 m verbreitert.
Bevor die Sanierungsarbeiten begannen, wurde direkt daneben eine stählerne Zusatz-/Behelfsbrücke gebaut und mit ihr verbunden um die Dahme-überquerung während der Bauarbeiten sicher zu stellen.
Die Behelfsbrücke, eine zweiteilige geschweißte Stahl-Fachwerk-Konstruktion, verfügt über zwei Fahrspuren, ein separates Straßenbahngleis und einen Fußgängerweg.
Sie ist 78 m lang und 23,76 m breit. Die Behelfsbrücke sollte zwar nach der Sanierung der historischen Brücke wieder entfernt werden, aber es wurde offensichtlich, daß ihre zusätzlichen Verkehrskapazitäten unverzichtbar geworden waren. In der Folge wurde geplant, die Behelfsbrücke erst zu entfernen, wenn die Altstadtumfahrung (2. Bauabschnitt der Tangentialverbindung Ost) fertig gestellt ist und somit die Altstadt vom Durchgangsverkehr der Berufspendler spürbar entlastet wurde.
Wie sich herausstellte, brachte das für die Verkehrsentlastung der Brücke nicht genug. Und so staut sich der Verkehr trotz Altstadtumfahrung weiterhin zu beiden Seiten der Brücken. 2008 wurde die Behelfsbrücke teilweise erneuert.
Planungen mit Stand 2009 gingen noch davon aus, daß die Behelfsbrücke spätestens dann ersatzlos entfernt wird, wenn das Tangentenkonzept (TVO inkl. der Ost-West-Trasse) vollständig umgesetzt ist. Da sich die Realisierung der Ost-West-Trasse allerdings weiter verzögert und der für die Verkehrsentlastung notwendige 2. Abschnitt der Ost-West-Trasse in die unbestimmte Zukunft verlegt wurde, ist nicht zu erwarten, daß es einen Behelfsbrückenersatzbau mit entsprechend begrenzter Haltbarkeit und konstruktionsbedingt deutlich höherer Lärmentwicklung geben wird.
Inzwischen hat die Berliner Senatsverwaltung bestätigt, daß es einen Ersatzneubau geben wird, der sowohl die historische Brücke ersetzen wird, als auch die Behelfsbrücke. Grund: Die Brücken sind für Sanierungen inzwischen zu marode und der Denkmalschutz für die historische Brücke wurde zwischenzeitlich vollständig aufgehoben, nachdem zuvor erst nur nur eine Machbarkeitsstudie klären sollte, inwieweit die denkmalgeschützte Brücke in das neue Bauwerk integriert werden könnte. Der Landesdenkmalrat hatte dazu noch 2012 erklärt, dass ein eventuell erforderlicher Ersatzneubau in Gestaltung und Materialwahl dem Umfeld, darunter auch dem Schloss Köpenick, gerecht werden muß. Im selben Jahr wurden die Baukosten mit 11,5 Mio. Euro beziffert. Die Baumaßnahmen sollten 2018/2019 erfolgen.
Im Herbst 2015 erzählte man noch, daß der Planungsbeginn für Anfang 2017 angestrebt wird. Daraus wurde aber nichts. Erstmal wurde der Neubau der Salvador-Allende-Brücke abgewartet, der Mitte 2021 abgeschlossen sein sollte, woraus letztlich Dezember 2022 wurde. Man tat also weiterhin nichts.
Die Brücken müssen folglich noch einige Jahre durchhalten. Irgendwie.
Die ersten oberflächlichen Planungen für den Ersatzneubau begannen erst im Jahr 2021. Die Prüf- und Genehmigungsverfahren werden sich offenbar noch sehr lange hinziehen. Die Baumaßnahmen werden, Stand: Juli 2023, frühestens Ende 2027 beginnen und somit frühestens 2031 enden. Im Sommer 2021 hieß es noch, die Baumaßnahmen könnten im 4. Quartal 2024 beginnen und im 4. Quartal 2027 enden. Als Grund für die extreme Terminverschiebung wurde im Jahr 2021 angegeben, daß es möglich ist, daß ein Planfeststellungsverfahren notwendig werden könnte. Ohne dem könnte es schneller voran gehen. Die früheren Aussagen, die Bauplanung soll erst beginnen wenn die Salvador-Allende-Brücke fertig gestellt ist, um zu verhindern, daß beide Brücken gleichzeitig im Bau sind, hat sich damit für mein Empfinden als haltlose Schutzbehauptungen herausgestellt, die dem Zweck diente, die offensichtliche völlige Untätigkeit zu kaschieren.
Für die Baukosten wurden vor Beginn der tatsächlichen Planung, 30 Mio. Euro veranschlagt.
Wie stark die Verkehrseinschränkungen während der Baumaßnahmen sein werden, ist bislang nicht absehbar, weil die Planungen dafür noch nicht weit genug fortgeschritten sind. Geplant wird offenbar, die Behelfsbrücke während des Neubaus stehen zu lassen damit der Verkehr einspurig je Richtung erfolgen kann. Ich gehe von lang andauernden unzumutbaren Stausituationen aus, weil die Situation auch so schon seit vielen Jahren ein großes Problem ist, weil die Straßeninfrastruktur beiderseits der Brücken unzureichend ist und es keine brauchbaren Umfahrungsmöglichkeiten gibt, da die einzig sinnvolle Ausweichroute durch die Lindenstraße ebenfalls übel zugestaut ist, weil die Fertigstellung der Tangentialverbindung Ost und der Bau der Ost-West-Trasse seit Jahrzehnten verschleppt werden und damit noch über die Fertigstellung der beiden Brücke hinaus, fehlen werden. Und das bei weiterhin sehr stark zunehmenden Einwohnerzahlen in Köpenick aufgrund sehr reger Wohnungsbautätigkeit.
Bislang ist von etwa folgender Brückenaufteilung je Fahrtrichtung auszugehen: 3,7 m Gehweg, einschl. Geländer und Beleuchtung, 2,3 m Radweg, 0,5 m Sicherheitsstreifen, 6,5 m Richtungsfahrbahn, 2-spurig, 3,2 m Straßenbahn, 1,0 m Notgehweg
In der ältesten und größten Waldschule der Berliner Forsten finden Kinder und Jugendliche, Schulklassen, Lehrer, Wanderer und Senioren ein breites Angebot. Etwa den Lehrpfad am Teufelssee, mit dem Erlenbruchwald am Südufer, das Sumpfgebiet mit Torfstichen, die Exkursion mit Käscher, Lupe und Fernglas. Außerdem gibt es Ausstellungen im Hause über Pflanzen- und Tierarten, über Spuren im Wald, Vorträge und Führungen, oder Seminare über Waldpädagogik
Das Lehrkabinett Teufelssee begann 1972 in einem kleinen Haus im Blockhausstil seine Arbeit. 1981 wurde in unmittelbarer Nähe das jetzige Gebäude errichtet und 1999 erweitert. Ein kurzer Lehrpfad wurde 1965 angelegt, 1970/71 erneuert und erweitert. 1995 wurde der Knüppeldamm am Teufelssee rekonstruiert.
Das Lehrkabinett ist von Mai bis September von Mittwoch bis Freitag und sonntags zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet, dienstags nach Vereinbarung. Montags und sonnabends ist die Einrichtung geschlossen. Jährlich kommen etwa 15 000 Besucher in die Waldschule, zum größten Teil Kinder und Jugendliche bei Wandertagen, Projekttagen und Exkursionen. Vorträge im Lehrkabinett und Führungen über den Lehrpfad können kombiniert werden.
Weitere Informationen auf den Seiten von Berlin.de und der Stiftung Naturschutz Berlin.Zwischen Rathaus Köpenick und Uferweg gelegen. Der Luisenhain und der ihn durchquerende Uferweg laden zu einem kleinen Spaziergang am Wasser ein. Der Uferweg verläuft parallel zur Straße Alt-Köpenick am Ufer der Dahme und verbindet die Lange Brücke gegenüber dem Köpenicker Schloß mit der Dammbrücke die zum Platz des 23. April hinüberführt.
Der Köpenicker Kaufmann Karl Otto Asseburg (27.05.1836 in Köpenick gebohren und 25.01.1915 in Berlin verstorben) schenkte am 23. Juni 1906 diesen Teil seines Grundstückes der damals noch selbständigen Stadt Köpenick unter der Bedingung, die Gebäude abzureißen und darauf "zur Ehrung meiner in Gott ruhenden Schwester Luise Asseburg" einen Schmuckplatz anzulegen, der auf "ewige Zeiten liegen bleiben" solle.
Den Namen erhielt der anschließend angelegte Park im Jahr 1908. Das Grundstück, Schloßstraße 19 (heute Alt-Köpenick), war damals 80.000 Reichsmark wert. Zusätzlich erinnert der Asseburgpfad im Kietzer Feld an ihn.
1924 entstand hier eine Dampferanlegestelle. 1928 wurde die Gestaltung des Luisenhains vereinfachend umgestaltet. Der Uferweg, der damals noch nicht durchgängig war, wurde um die Breite der 3 südlich angrenzenden Grundstücke verlängert. 1955 wurde der Uferweg bis zur Grünanlage an der Langen Brücke verlängert. Erst 1969 erfolgte die Erweiterung der Promenade bis zur Dammbrücke.
Ab November 2004 wurde der Luisenhain im Rahmen des Projekts "Stadtharfe" umgestaltet. Im Uferbereich würden sämtliche Sträucher und 12 Bäume entfernt. Andere Bäume wurden beschnitten. Die Uferwand wurde saniert und mit einem Geländer versehen. Es entstanden 4 breite flache Treppen, die zur Dahme hinabführen. Die Wege wurden mit gelben Natursteinplatten mit Bronze-Intensarien befestigt. Die Bauarbeiten wurden 2006 abgeschlossen.
Die Umgestaltung kann als sehr gelungen betrachtet werden. Die Uferpromenade ist nun offener und heller und wirkt in ihrer Ausführung deutlich großzügiger und moderner. Vorher hatte sie eher die Anmutung eines Parkweges, weil der Uferbereich stark bewachsen war. (siehe Fotos vom Sommer 2004)Ab 2016 sollte auf der bis dahin sehr naturüberlassenen geschützten Fläche mit reichhaltigem wertvollem Grünbestand, ein eng bebautes Wohngebiet mit 63 Gebäuden und 1200 Wohnungen entstehen. Ursprünglich war eine Bebauung in 7 Schritten über einen 10-Jahres-Zeitraum mit über 1000 Wohnungen geplant. Dieser wurde ersetzt, nachdem es 2017 zu einem Eigentümerwechsel kam, der den Verdacht nahelegt, das es sich um ein Spekulationsobjekt handelte. Inzwischen hat die Deutsche Wohnen das Gelände von der MUC Real Estate gekauft und 2021 mit dem Wohnungsbau begonnen. Die ersten Wohnungen werden voraussichtlich 2023 fertig sein.
Die Errichtung des Wohngebietes ist, wie alle Baumaßnahmen in dieser Gegend, äußerst umstritten. Insbesondere weil sich dadurch die ohnehin schon sehr problematische Verkehrssituation weiter verschlechtert.
Von offizieller Seite wird die Errichtung des Wohngebietes aktiv voran getrieben. Die damit zusammenhängenden zu erwartenden Verkehrsprobleme werden dabei zwar zur Kenntnis genommen aber letztlich ignoriert.
Das zwischen dem Ufer der Alten Spree und der Bahnhofstraße gelegene "Mecklenburger Dorf", eine Freiluftgasstätte, wurde 1973 zu den 10. Weltfestspielen der Jugend in Ost-Berlin errichtet. (neben dem Platz des 23. April) Bis kurz nach der Wende lud es mit seinen rustikal gestalteten Imbißständen zu einer kleinen Mahlzeit ein.
Mitte Juni 2003 wurde es überraschenderweise vorübergehend wiedereröffnet, nachdem dort ein Wohnungsbauprojekt nicht über das Planungsstadium hinaus kam. Inzwischen (2016) liegt für das Gelände eine Baugenehmigung vor. Geplant sind 6 Häuser mit 76 Wohnungen, aber nur 30 PKW-Stellplätzen. Auf 1800 m² sind Gewerbeansiedlungen geplant, überwiegend für Büros.
Die im im Pleistozän entstandenen und bewaldeten Müggelberge stellen die höchste natürliche Erhebung im Berliner Raum dar. Der Kleine Müggelberg mit dem knapp 30 Meter hohen Müggelturm erreicht 82 Meter, der Große Müggelberg 114,7 Meter über NN. Die Müggelberge sind von kilometerlangen Waldwegen durchzogen und laden zum Frischlufttanken ein.
Die Müggelberge umfassen eine Fläche von gut 7 Quadratkilometern. Hier befinden sich auch die Kanonenberge, die als die nord-westlichen Ausläufer der Müggelberge anzusehen sind. An den nördlichen Ausläufern liegt der Köpenicker Teufelssee und weniger als 1 Kilometer weiter nördlich befindet sich schon das Ufer des Großen Müggelsees. Im Süden enden die Hänge der Müggelberge am Ufer des Langen Sees.Ein Ausflug zu diesem größten der Berliner Seen lohnt sich zu jeder Jahreszeit. 7,4 km² groß (4,3 km lang; 2,6 km breit, und bis zu 8 Meter tief), verdankt er seine Entstehung, ebenso wie die Müggelberge an seinem Südrand dem Pleistozän. Durch den Müggelsee fließt die Spree, die hier auch die Müggelspree genannt wird. Bei aufkommendem Sturm ist mit dem Wellengang auf dem See nicht zu spaßen. Kurze, hohe Wellen haben hier schon manchem unvorsichtigen Steuermann gerade von kleineren Booten mitunter eine unliebsame Bekanntschaft mit dem feuchten Element beschert. Bei dunstigem Wetter kann der See offenes Meer vortäuschen, da das gegenüberliegende Ufer dann schon mal verschwinden kann.
Rund um den Müggelsee laden Ausflugsgaststätten zur Rast ein. Die rund um den Müggelsee befindlichen Ortsteile Friedrichshagen, Rahnsdorf und Müggelheim haben ihr dörfliches Ambiente zum größten Teil behalten. Das am Nordufer des Müggelsees gelegene Wasserwerk Friedrichshagen, entnimmt dem See indirekt einen großen Teil seines Rohwassers. Rund um den See befinden sich zahlreiche Tiefbrunnen in Ufernähe, die neben einem kleinen Teil echten Grundwassers vor allem Uferfiltrat fördern. Bei der Uferfiltration wird dem See über einen unterirdischen Sickerweg Wasser entzogen und durch die Filterwirkung des Sandes gleichzeitig gereinigt.
Weitere Informationen zum Müggelsee finden Sie auf der Netzseite des IGB: http://www.igb-berlin.de/grosser_mueggelsee.htmlDas Museum im Wasserwerk Friedrichshagen liegt am Nordufer des Müggelsees zwischen den Ortsteilen Friedrichshagen und Rahnsdorf. Es zeigt die Geschichte der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Berlins. Eine Verbundkolbendampfmaschine aus dem Jahre 1893 kann den Besuchern vorgeführt werden. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz. Das Museum befindet sich im ehemaligen Schöpfmaschinenhaus B des Wasserwerks Müggelsee. Das Wasserwerk Müggelsee, im Stil der märkischen Backsteingotik errichtet, nahm bereits 1893 den Betrieb auf. Es war damals das größte und modernste Wasserwerk Europas.
Museum im Wasserwerk1598 wird die "Wiese an der Spree neben der schönen Weide gelegen" erstmalig erwähnt. 1674 wird der "Pfefferkrug" erwähnt, der wenig später als "Quappenkrug" bezeichnet wird. Er gilt als Urzelle des heutigen Oberschöneweide und befand sich etwa auf dem heutigen Gelände der Reinbeckhallen.
Im Jahr 1814 erwirbt Oberfinanzrat Johann Phillipp Otto Reinbeck das Forst- und Landgut Quappenkrug und benennt es in Schloß Wilhelminenhof (nach seiner Frau). 1871 erfolgte dann schließlich die Umbenennung des Gutsbezirkes Wilhelminenhof in Oberschöneweide. Zur gleichen Zeit kam es zur Gründung der Färberei Nalepa und der Weißbierbrauerei Tabbert. 1889 erwirbt die AEG die meisten Grundstücke um den Wilhelminenhof und 1896/97 ein weiteres Grundstück und errichtet ihr Kabelwerk Oberspree (KWO).
Erst am 07. April 1898 kam es zur Gründung der selbständigen Landgemeinde Oberschöneweide des Kreises Niederbarnim mit eigenem Ortswappen.
Als Folge der Industriealisierung wuchs Oberschöneweide zu einem bedeutenden Industrievorort Berlins an und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zum Hauptstandort der AEG (Emil Rathenau), die 1887 aus der 1883 gegründeten Deutschen Edison-Gesellschaft hervorging. Von hier gingen wesentliche Impulse für die Entwicklung der Elektroindustrie aus. Dies wurde begünstigt durch die Wasserlage, die Lage an der Görlitzer Eisenbahn, die Nähe von Ausfallstraßen, niedrige Bodenpreise sowie die Möglichkeit, das Arbeitskräftepotential der Randgebiete zu nutzen.
Für die Arbeiter, die aus benachbarten Gemeinden und Berlin kamen, ließ die AEG damals eine Fußgängerbrücke (Kaisersteg) über die Spree bauen. Der Kaisersteg wurde aber Ende des zweiten Weltkrieges zerstört.
Die Bevölkerungszahl Oberschöneweides steigt schnell an: 1850 (116 Einwohner), 1895 (626 Einwohner), 1900 (5.850 Einwohner), 1904 (14.700 Einwohner), 1919 (25.000 Einwohner) und 1930 (30.000 Einwohner).
1898 errichtet die deutsche Niles Werkzeugmaschinenfabrik AG errichtet ein Fabrikgebäude (das spätere TRO-Gelände). Es folgten erste große Wohnungsbauten in der Rathenaustraße, Slabystraße, Wilhelminenhofstraße und zwischen Edison- und Tabbertstraße. Ab 1899 werden Telefonkabel und ab 1903 Starkstromkabel im Kabelwerk Oberspree (KWO) hergestellt. 1900 arbeiten in den Oberschöneweider Fabriken mehr als 18.000 Menschen. Im Jahr 1903 kam es auch zur Gründung der Telefunken-Gesellschaft durch AEG und Siemens & Halske und auch zur Produktion des erster Motorlastzuges der Welt im NAG. 1906 Beginn der Baumaßnahmen zur Errichtung der Christuskirche und der St. Antoniuskirche. 1911 Baubeginn des Wasserwerkes in der Wuhlheide.
01. Oktober 1920 Einbindung von Oberschöneweide in den 15. Verwaltungsbezirk (Treptow) der neuen Stadtgemeinde Groß-Berlin. 1924 Abriß des Schlosses Wilhelminenhof, es weicht den Fabrikanlagen des TRO. 1938 wird Oberschöneweide in den Stadtbezirk Köpenick eingemeindet. Treptow erhält von Köpenick im Gegenzug Bohnsdorf. Am 23. April 1945 erreichen sowjetische Panzertruppen die Wilhelminenhofstraße und besetzen das KWO. Im Herbst 1946 geht aus dem LKVO das Oberspreewerk (OSW), das spätere WF (Werk für Fernsehelektronik) hervor. 1951 zieht der Rundfunk der DDR in den Neubau in der Nalepastraße ein. 1962 beginnt die Produktions des Rasenmähers "Trolli" durch das TRO. 1976 beginnt der Bau des Pionierpalastes im Pionierpark (heute FEZ). 1979 wird das Schwarz-Weiß- Bildröhrenwerkes im WF stillgelegt. 1984 beginnt das WF mit der Farbbildröhrenfertigung. 1985 läuft der 500.000 Rasenmäher Trolli vom Band. Der Verfallsprozess an der Bausubstanz der Wohnquartiere, der nicht aufgehalten wurde, vor allem entlang der Wilhelminenhoftstraße, führte dazu, daß die Einwohnerzahl zum Ende der 80er Jahre stark zurück ging. Lebten 1986 noch ca. 24.000 Menschen in Oberschöneweide, waren es Ende 1991 nur noch ca. 18.000 Einwohner und Ende 1991 nur noch knapp 17.000 Einwohner. Weil dieser Köpenicker Ortsteil schon zu DDR Zeiten keine schöne Wohngegend war, weil trist und grau, wurde er umgangssprachlich "Oberschweineöde" genannt. Bis ins Jahr 1990 waren hier hier ca. 25.000 Menschen beschäftigt.
Nach der deutschen Wiedervereinigung brach die industrielle Produktion weitgehend zusammen. Die Betriebe wurden von der Treuhand aufgelöst oder privatisiert, so daß 1992 nur noch knapp 5000 Arbeitsplätze übrig waren. In den folgenden Jahren wurden die Meisten der verbliebenen großeren Produktionsstätten von deren neuen Inhabern schließlich aufgegeben.
1991 wird das Ensembles von Industriebauten an der Wilhelminenhofstraße (von Ostend- bis Edisonstraße) in die Denkmalliste Berlins aufgenommen. 1992 übernimmt Samsung das Werk für Fernsehelektronik. 1996 wird das TRO geschlossen. 1998 werden die BICC Kabelwerke (ehemals KWO) geschlossen.
2005 verschwindet Samsung wieder, nachdem der millionenschwere Subventionierungszeitraum endete. Die Sanierung der Wohngebäude zeigt nun Wirkung und 2006 wird das erste Gebäude der HTW bezogen. Die Einwohnerzahlen steigen nun wieder und dabei von 2007 bis 2020 prozentual so stark wie nirgends sonst in Köpenick. Der Altersschnitt der Einwohner ist inzwischen besonders niedrig, weil der Bevölkerungsanteil der Rentner sehr niedrig ist.
Zwischen 1901 und 1904 unter Leitung von Hugo Kinzer an derselben Stelle wie sein Vorgänger aus dem 17. Jahrhundert entstanden. Der Bau hat stolze 632.000 Mark gekostet. Geplant waren ursprünglich 350.000 Mark. Das Rathaus, wurde gebaut im Stil der damals modernen märkischen Backsteingotik, mit einem 54 m hohen Turm, im Dreieck Rosen- Böttgerstraße und der Straße Alt-Köpenick. 1926/1927 wurde es durch einen kurzen Trakt an der Böttcherstraße und 1936/1939 durch einen Anbau in Richtung Schloßplatz erweitert. Besonders hervorzuheben sind, daß schöne Treppenhaus und der repräsentative Ratssaal, die schmiedeeisernen Jugendstil-Fenstergitter im Kellergeschoß sowie Glasmalereien mit Motiven aus der Geschichte Köpenicks. Das Rathaus zählt heute zu den schönsten Berlins.
Hier leistete sich einst der Hauptmann von Köpenick sein Husarenstückchen. Interessierte können sich in der ständigen Ausstellung zur "Köpenickiade" sowie zur Geschichte und Architektur des Rathauses informieren. Hier bricht auch jeden Sommer einmal großer Trubel aus, sobald der Hauptmann von Köpenick mit seiner pickelbehelmten Garde aufmarschiert und den Auftakt zum Stadtbezirksfest "Köpenicker Sommer" gibt. Mittwochs und sonnabends marschiert hier um 11.00 Uhr die Hauptmannsgarde auf.Am 27. Juni 1880 fand erstmals eine Ruderregatta auf dem Langen See in Grünau statt. Bis heute sind die sportlichen Wettkämpfe eine Attraktion auf den Köpenicker Gewässern. Bei großen Meisterschaften kamen an einem Sonntagnachmittag mehr als 50.000 Zuschauer nach Grünau. Während der XI. Olympischen Spiele im August 1936 wurde die Regattastrecke in Grünau sogar als Austragungsort für die Wassersportdisziplinen genutzt.
Auszug aus der Festschrift 250 Jahre Grünau 1999:
"Der Bau der Regattaanlage, Regattastrasse 211, war ein schwieriges Werk. Die sumpfigen Ufer mussten durch Aufschüttungen und Bollwerke befestigt werden. Es entstand ein ungedeckter Tribünenbau direkt am Wasser für 1.250 Personen, das jährlich auf- und abgebaut werden konnte. Am 15 Juni 1883 spendete Kaiser Wilhelm I. einen Ehrenpreis als Wanderpreis, der schon zwei Tage später ausgefahren wurde. Diese Regatta hatte nachhaltige Wirkung, die Berliner erhielten auswärtigen Besuch und fuhren selbst zu anderen Regattaplätzen. Der Regatta-Verein ließ die Anlage weiter ausbauen, die Strecke wurde neu vermessen und von Start zum Ziel eine erste Telefonleitung verlegt. Diese Berliner Regatten bei "Kaiserwetter" lockten über 50.000 Besucher nach Grünau. Die kaiserliche Yacht Alexandria erschien in der Regel gegen 16 Uhr und ergänzte die Flaggenparade der Segler.
Ab 1898 ergänzte der Grosse Preis von Berlin das Geschehen. 1896 pachtete der Regatta-Verein das Gelände. Ein Landvorsprung an der 1.000 Meter Ecke wurde abgetragen und es wurde ein befahrbarer Weg bis dorthin angelegt. Wenig später entstand dort das Sportdenkmal. 1899 wurde die erste feste Tribüne eingeweiht. 1900, 1902,1903,1906, 1911 und 1912 wurden hier die Deutschen Meisterschaften ausgetragen. 1914 verhinderte der Ausbruch der I. Weltkrieges die geplanten Europameisterschaften. 1919 fand trotz Revolution und Generalstreik eine Regatta statt. 1926-27 wurde die Regattastrecke dank Notstandsarbeiten durch Arbeitslose begradigt. Damit kam der Regatta-Verein in den Besitz einer Anlage, die sich für Meisterschaften und Olympiakämpfe eignete. 1920, 1923, 1929, 1930 und 1931 war Grünau wieder Gastgeber Deutscher Meisterschaften und richtete 1922 die ersten Deutschen Kampfspiele als Ersatz für die entgangene Olympiateilname aus.
1930 wurde von Mitgliedern des IOC auf den Langen See eine Ausfahrt mit 500 Booten durchgeführt, die nachhaltig beeindruckte und zur positiven Entscheidung für Berlin 1936 Olympiastadt beitrugen. 1935 wurden die Europameisterschaften im Rudern ausgetragen. Sie galt zugleich als Test für die Olympiade. Die Ehrengäste der Olympiade 1936, auch die nationalsozialistische Führung, verfolgten das Geschehen von der Terrasse des Hauses West aus, das heute zum Café überbaut ist. Das Olympische Feuer war durch Schüler über Köpenick und die Regattastraße zur Olympiastrecke gebracht worden. Von dort aus fuhren es Kanusportler mit einen Kanadier über den See, um es dann auf den Müggelbergen im Aussichtsteil der Bismarck-Warte für die Dauer der Spiele lodern zu lassen. Ganz Grünau trug ein Festkleid: Laternen waren umkänzt und bewimpelt. Ein zusätzlicher übergang über das Adlergestell am Bahnhof wurde geschaffen. Die Zuschauer gelangten über eine Pontonbrücke an der Libboldallee nach Wendenschloß, wo Pioniere für die Dauer der Olympiade eine zusätzliche Trebühne errichteten. Der Schiffsverkehr wurde über den extra dafür gebauten Gosener Kanal umgeleitet.
Nach 1945 sammelten Enthusiasten zwischen Stralau und Erkner verstreutes Bootsmaterial. Sie sicherten Bootshallen und machten einen Neuanfang. 1945 bis 1950 war die Regattastrecke von der Besatzermacht beschlagnahmt worden. Nach zum Teil freiwilliger Aufbauarbeit der Strecke wurde zu Pfingsten 1950 zum Deutschlandtreffen die Strecke wieder nutzbar. Zwischen 1960 - 1990 folgten 16 DDR Meisterschaften, 2. Europameisterschaft (1962, 1968), 1. Weltmeisterschaft (1966)."Die zwischen 1979 und 1981 errichtete Stahlbetonkonstruktion gehört zu den wichtigsten Brücken Köpenicks. Vorher hatte es an dieser Stelle keine Verbindung über die Müggelspree gegeben. Ihr Bau war im Zusammenhang mit der Entstehung der ebenfalls nach dem chilenischen Präsidenten benannten Wohngebiete, mit 6800 Wohnungen, notwendig geworden, weil es in der näheren Umgebung, außer über die Brücke in der Köpenicker Altstadt, keine Verbindung über die Spree ins Berliner Stadtzentrum gab.
Lage: Salvador-Allende-Straße
Länge: 136 m, Breite: 29,9 m
Konstruktion: zwei baulich eigenständige Brücken mit 4 Feldern und grünem Mittelstreifen
Fahrbahnen: 2 Spuren je Richtung
Material: Spannbeton
Aussehen: von der Größe abgesehen, sehr schlicht und langweilig
Kontrollen ergaben, daß sie aufgrund des verwendeten zu alkalihaltigen Betons, durch die Alkali-Kieselsäure-Reaktion, schwer beschädigt ist. Bereits 2004 wurden Risse erkennbar. Seit 2005 durfte sie von LKWs mit über 18t nicht mehr in Fahrtrichtung Süd befahren werden. Das Ausmaß der Schäden stellte sich im Januar 2009 als so gravierend heraus, daß sich eine Sanierung nicht lohnt. Sie sollte laut Medienberichten bereits 2013 abgerissen werden, aber nichts passierte. Zwischenzeitlich war sogar wieder über Sanierungen nachgedacht worden.
Aufgrund der nachlassenden Tragfähigkeit erfolgten im Zeitraum vom 14. bis 21.02.2014 verkehrstechnische Arbeiten für die Sperrung des westlichen Überbaus der Brücke. Der Fahrzeugverkehr wurde ab dem 21.02.2014, ca. 14:00 Uhr über den östlichen Überbau geleitet. Dadurch stand nur noch eine Richtungsfahrbahn je Fahrtrichtung zur Verfügung. Desweiteren erfolgte eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h und Lasteinschränkungen auf zuletzt 7,5 Tonnen.
Die erforderlichen Planungsarbeiten für den Ersatzneubau sollten im Frühjahr 2015 abgeschlossen werden. Danach sollte unverzüglich mit dem Bau begonnen werden, der für den Zeitraum von 2015 bis 2017 geplant war. Ab 2015 wurden im Haushalt Mittel für den Neubau bereitgestellt. Die geplanten Gesamtkosten beliefen sich auf 15,5 Mio. Euro. Vorplanungen im 1. Halbjahr 2015 ergaben aber, daß der Bau 31,6 Mio. Euro kosten wird. Der Zeitplan war so nicht mehr zu halten und es war anschließend nicht mehr absehbar, wann es weiter geht.
Im April 2016 plante man, Ende des Jahres mit dem Abbruch der westlich gelegenen Brückenhälfte zu beginnen. Die geschätzten Kosten stiegen derweil auf 37 Mio. Euro. Bis September 2017 erfolgte erneut eine europaweite Ausschreibung der Bauhauptleistungen, nachdem auf die vorherige Ausschreibung nur Angebote eingingen, deren Preise als zu hoch abgelehnt wurden. Der offizieller Baubeginn erfolgte am 18.09.2017 mit einem symbolischen Spatenstich. Die ersten Abbrucharbeiten erfolgten aber erst im März 2018.
Am 23.01.2019 wurde bei routinemäßigen Bauwerkskontrollmessungen festgestellt, dass sich das östliche Altbauwerk unter der Verkehrsbelastung einige Millimeter in Richtung der neu zu bauenden Brücke geneigt hat. Es entstand eine irreversible Verdrehung der alten Brücke, die zu einer gravierenden Überlastung der Konstruktion führte. Daraufhin wurde am Abend des folgenden Tages die alte Brücke für den Kfz-Verkehr dauerhaft gesperrrt. Der eigentliche Grund: Die Brücke hatte sich abgesenkt. Um Platz für den Neubau zu schaffen, wurde das Brückenwiderlager halbiert. Am 22.11.2019 wurden die erste neue Brückenhälfte für den Verkehr freigegeben.
Die Fertigstellung erfolgte erst im Dezember 2022, obwohl bei Baubeginn noch vom 2. Quartal 2021 die Rede war.
Daten der neuen im Aufbau befindlichen Brücke:
3-Felder-Träger mit Einzelstützweiten von 36,5 - 56 - 36,5 m
Gesamtlänge: 129 m
Gesamtbreite Überbau: 29,74 m
Konstruktionshöhe (innerer Hauptträger): 2,25 m
Material Überbau: Stahl S355
Material Widerlager, Pfeiler, Winkelstützwände: Betonstahl B500B und Beton C30/37
Brückenfläche (beide Teilüberbauten): 4066,4 m²
Die jeweils zwei Pfeiler werden 10 Meter tief in den Spreegrund reichen.
Für Fuß- und Radwege sind je 5 Meter vorgesehen. Die Brücke wird sehr hohe Lasten vertragen. Deshalb wird sie zu 90 Prozent aus dem Programm "Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" gefördert.
Das Allende-Viertel ist eine ab 1971 errichtete Wohnsiedlung, überwiegend bestehend aus zehn- und elfgeschossigen Plattenbauten mit 6800 Wohnungen. Dabei wird zwischen Allende-Viertel I und Allende-Viertel II unterschieden.
Die Gebäude im Bereich Allende-Viertel I (offiziell als "Wohnkomplex Amtsfeld" errichtet) wurden von 1971 bis 1973 auf der früheren Kleingartenfläche „Amtsfeld“ errichtet. Die neuen Bezeichnung entstand in Folge der entsprechenden Straßen- und Schulumbennenungen im Umfeld am 10.10.1973. Begrenzt wird Allende I durch die Pablo-Neruda-Straße im Süden, die Salvador-Allende-Straße im Osten und die verlängerte Wendenschloßstraße im Norden und Westen.
Das Allende-Viertel II entstand von 1981 bis 1983 und wurde im Gegensatz zum Allende-Viertel I auch offiziell als Allende-Viertel II bezeichnet. Es wurde ins angrenzenden Waldgebiet der Kämmereiheide gebaut. Begrenzt wird es im Norden durch den Müggelschlößchenweg, im Westen durch die Kämmereiheide, den Müggelheimer Damm im Süden und die Salvador-Allende-Straße im Westen.
Zwischen dem Allende-Viertel I und dem Allende-Viertel II liegt das Krankenhaus Köpenick, das dort bereits 1914 eröffnet wurde.
Am südwestlichen Rand von Allende I, befand sich der Schwefelberg, ein 17 m hoher Hügel, der 2005 abgetragen werden mußte, weil sein durch Chemieabfälle belastetes Erdreich das Grundwasser gefährdete.
Es gab Überlegungen, das Allende-Viertel II wesentlich zu erweitern. Auf einer Informationsveranstaltung stellte jemand sinngemäß die die Frage, ob Rübezahl (eine Gaststätte am Großen Müggelsee) dann Wohngebietsgaststätte wird. Damit war die Veranstaltung erledigt und die Überlegungen wurden, aufgrund der großen Ablehnung, eingestellt.
Im Zusammenhang mit der Errichtung des Allende-Viertel II wurde die Salvador-Allende-Brücke gebaut. Zudem würde die Müggelheimer Straße stark verbreitert. Wo sich heute eine vierspurige Straße mit separaten Straßenbahngleisen in der Straßenmitte befindet, war damals nur eine enge zweispurige Straße, auf der sich Autos und Straßenbahnen den Platz teilen mußten. Links und rechts standen Altbauten, die der nachfolgend deutlich breiteren Straße, weichen mußten. Die Müggelheimer Straße reichte bis dahin auch nur bis zur Kietzer Straße, so daß der gesamte Verkehr zur Langen Brücke durch die engen Straßen der Köpenicker Altstadt: Kietzer Straße, Grünstraße und Alt-Köpenick lief. Zwischen 1979 und 1981 wurden deshalb zahlreiche Gebäude abgerissen um Platz für die Straßenverlängerung zu schaffen. Der städtebauliche Zusammenhang zwischen Schloß, Altstadt und Kietz ist dabei etwas verloren gegangen.
Der dreigeschossige Barockbau (1677-1682), auf der Schloßinsel gelegen, hatte mehrere Vorgänger. 1682/85 folgte eine von Johann Arnold Nering erbaute Schloßkapelle, mit eindrucksvollem Deckenstück von Giovanni Caroveri. Im Inneren wurde es aufwendig mit Stuckarbeiten von Giovanni Caroveri und Deckenmalereien von Jaques Vaillant gestaltet. Einer der repräsentativsten Säle des Schlosses ist der Wappensaal. Das Schloß hat eine wechselvolle Geschichte. So war es zeitweilig Traindepot für die preußische Armee, Staatsgefängnis und Lehrerseminar. Seit 1963 befindet sich das Kunstgewerbemuseum darin. Von 1998 bis 2003 wurde das Schloß aufwendig saniert und Ende Mai 2004 wieder eröffnet.
Der englische Schloßpark ist auf drei Seiten von der Dahme umgeben. Er bietet einen Blick auf den alten Kietz, die Köllnische Vorstadt und auf Spindlersfeld. Mit seinen alten schattigen Bäumen, darunter eine über 350 Jahre alte Flatterulme sowie Schwarznuß- und Tulpenbäumen, ein Ginko- und ein Mammutbaum sowie Magnolien und die vielen Rhododendronbüschen und dem kleinen Schloßcafe lädt er seine Besucher zu einem kleinen Rundgang ein. Zwischen Oktober 2005 und August 2007 wurden ABM-Kräfte eingesetzt, um den Park zu sanieren. Auftraggeber war das Amt für Umwelt und Natur des Bezirksamtes Treptow-Köpenick. Die Ausgaben des als Vergabe-ABM durchgeführten Projektes summierten sich auf ca. 895.800 Euro.
Die neue Dauerausstellung „Werke der RaumKunst aus Renaissance, Barock und Rokoko“ präsentiert eine spannungsreiche Begegnungvon barockem Schloßgebäude und musealer Sammlung, die aber nicht zum Köpenicker Schloß gehört. Unter dem Aspekt „RaumKunst“ wird das neue Museumskonzept Möbel und Kunstgewerbe aus Renaissance, Barock und Rokoko präsentieren. Die Auswahl der über 500 Exponate ist durch ihre ursprüngliche Funktion innerhalb der Wohn- und Repräsentationskultur des 16. bis 18. Jahrhunderts im öffentlichen, privaten und höfischen Leben bestimmt. Der Begriff „RaumKunst“ umfasst alle Bereiche der Innenausstattung, die in früheren Zeiten als Wand- und Raumschmuck bürgerlicher und höfischer Wohnräume dienten: Tapisserien, Lackarbeiten, Wandpaneele, Ledertapeten, ein Kabinett mit barocken Kunstkammerschränken, Tafelaufsätze, Porzellan und Silber.
Der barocke Dachstuhl ist ein technisches Denkmal von besonderem Rang. Hier wird die Studiensammlung von Metallgeräten, Fayencen, Glas und Porzellan präsentiert. Das Untergeschoss mit Resten des mächtigen Nordost-Turms aus dem Vorgängerbau nimmt eine Abteilung zur Bau- und Siedlungsgeschichte der Schloßinsel auf. Multimediale Erläuterungen zu Schloßgebäude und Sammlung und ein Lesekabinett vervollständigen das umfassende Besucherangebot.
Offizielle Internetseite: Staatliche Museen zu BerlinDas Schmöckwitzer Gebiet bildet die südliche Begrenzung der Müggellandschaft. Schmöckwitz liegt mit seinen Kolonien in herrlicher Umgebung von See und Wald auf einem hochwassersicheren, nacheiszeitlichen Dünenzug. Die Wohngebiete sind ringsum von Wasser und Wald umschlossen: vom Langen See, Seddinsee, Zeuthener See, Großen Zug und Krossinsee. Ausgrabungsfundstücke liegen aus mehreren Zeitabschnitten der Vorgeschichte vor. Demnach haben wir es in Schmöckwitz mit einem sehr alten Siedlungsplatz zu tun. Aus der mittleren Steinzeit stammen Waffen und Werkzeuge aus Feuerstein, die auf dem Försteracker, östlich des Langen Sees, ausgegraben wurden; aus der jüngeren Steinzeit vielerlei gut gearbeitete, zum Teil geschlieffene und durchbohrte Feuersteingeräte; außerdem sind noch Funde von eigenartigen Walzenbeilen aus Schmöckwitz zu nennen. In Rauchfangswerder kamen zwei Axt- oder Paradedolche bei Erdarbeiten zum Vorschein, die zur älteren Bronzezeit zu rechnen sind. Aus der mittleren Bronzezeit wurden Spiralfibeln mit Doppelkreuznadeln gefunden. Die gesamten Funde machen das Gebiet in und um Schmöckwitz für den Vorgeschichtsforscher interessant und lassen darauf schließen, daß sämtliche heute besiedelten Stellen, d.h. außer dem Ort Schmöckwitz selbst auch seine Kolonien Schmöckwitzwerder, Rauchfangswerder und Karolinenhof, bereits seit Jahrtausenden fast ununterbrochen von Menschen bewohnt gewesen sind.
Das heutige Alt-Schmöckwitz, hat bis heute seinen dörflichen Charakter behalten und steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Der Anlage nach ist es wie Rahnsdorf mit seiner günstigen Seenlage, ein altes wendisches Fischerdorf. Es wurde von den Slawen als Runddorf errichtet. Durch diese Siedlungsform wurde jedem Fischergehöft eine unmittelbare Verbindung zum Wasser ermöglicht. Auch der Name scheint wendischen Ursprungs zu sein und kann von smokowica = Drachenbach abgeleitet werden. Im Landbuch der Mark Brandenburg von Kaiser Karl IV. heißt es: "1375 Smekewitz hat keine Hufe, sondern die Fischer haben seit Alters her das Recht des Fischens an den Gewässern des Markgrafen". Außer der Fischerei betrieben die Schmöckwitzer lange Zeit nur noch die Imkerei. Sie "haben die Zeidelweide in der markgräflichen Heide", steht im Landbuch weiter verzeichnet, "und müssen dafür dem Schloß Köpenick einen Krug Honig abgeben". Das Dorf bestand damals nur aus 15 Häusern. Bis 1751 war Alt-Schmöckwitz noch eine Insel. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts verkauften die Fischer ihre Fänge auf Berliner Märkten. Die ersten Berliner zogen Ende des vergangenen Jahrhunderts aus der Innenstadt an den Stadtrand nach Schmöckwitz. Die Schmöckwitzer Brücke, die den Langen und den Zeuthener See trennt, ist zugleich der Südzipfel des heutigen Stadtbezirks Treptow-Köpenick.
Um am Anfang des 20. Jahrhunderts von Berlin nach Schmöckwitz zu gelangen, fuhr man mit einer Dampfeisenbahn bis Grünau und von dort aus weiter mit einer elektrischen Straßenbahn, der sogenannten Uferbahn, am Langen See entlang. Die Dampfeisenbahn bis Grünau fuhr noch bis zum Jahre 1928, denn erst am 15.Oktober 1928 wurde der elektrische Stadtbahnbetrieb auf den Strecken Charlottenburg-Südring-Grünau und Stralau-Rummelsburg-Grünau aufgenommen.
Die unzureichende Verbindung zur nächsten Eisenbahnstation war für die Teltower Landgemeinde Schmöckwitz der Anlaß zur Herstellung dieser Straßenbahnverbindung nach Grünau. Auf Grund von Protesten wurde statt der vorgesehenen elektrischen Straßenbahn eine Benzolbahn eingerichtet. Die Bauarbeiten auf dieser 8 km lange Strecke, die der Continentalen Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft in Frankfurt am Main gehörte, waren bereits im Herbst 1911 beendet. Da man aber im Winter keinen regen Verkehr erwartete, wurde die Inbetriebnahme auf den März 1912 verschoben.
Für den Benzolbetrieb standen drei Benzoltriebwagen (Nr. 1-3) der Firma Siemens und Schuckert und sechs Beiwagen (Nr. 21-26) zur Verfügung. Auf Grund des regen Zuspruchs sah sich die Bahnverwaltung sehr schnell veranlaßt, den Benzolbetrieb in einen elektrischen Betrieb umzuwandeln, der bereits im Juli 1912 aufgenommen werden konnte. Da die bestellten fünf Triebwagen nicht rechtzeitig eingetroffen waren, wurden Triebwagen der Großen Berliner Straßenbahn mit einem Schleifbügel versehen und vorübergehend auf der Uferbahn eingesetzt.
Im Jahre 1924 wurde die Uferbahn von der Berliner Verkehrs GmbH, einer Tochtergesellschaft der Berliner Straßenbahn Betriebs-GmbH, gekauft und eine Tarifgemeinschaft mit dem letztgenannten Unternehmen eingerichtet. Ein Jahr später wurde die Uferbahn von der Berliner Straßenbahn Betriebs GmbH übernommen, es erfolgte die Einführung von Rollenstromabnehmern, die Inbetriebnahme einer neuen Strecke in Karolinenhof und die Verlängerung der Linie nach Köpenick.
Die Strecke ist noch heute in Betrieb und zugleich die schönste Straßenbahnstrecken Berlins.
Am 27. April 1920 wurde Schmöckwitz zu Groß-Berlin eingemeindet.
Rauchfangswerder: Der Hausmann Martin Barnack aus Zeuthen kaufte 1743 rund 33 Morgen Pachtacker vom Alten Fritz. Damit begann die Besiedelung des Landstriches Rauchfangswerder. 1830 war ein winziges Dorf ohne feste kommunale Bindung daraus geworden. 1897 wurde dann die Stadt Köpenick zuständig.
Karolinenhof: Ursprünglich ein Teil der Gemeinde Schmöckwitz, entstand in den Jahren um 1785. Die Gemeinde Schmöckwitz erhielt 1782 vom Köpenicker Amtsforst ein 72 Hektar großes Gelände zugewiesen, auf dem ein Siedler namens Kersten einen Bauernhof anlegte, den er nach dem Vornamen seiner Frau Karolinenhof nannte. 1894 kaufte der Berliner Bankier Albert Schappach das ehemalige Bauerngut und es erfolgte die Parzellierung des idyllischen Geländes. 1895 legte Schappach eine Villenkolonie an. Zu dieser Zeit war Schmöckwitz und der Forst um Schmöckwitz schon ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel. Das erste Haus von damals - in der Schappachstraße 16 - steht unter Denkmalschutz.
Der ehemalige Schwefelberg befand sich an der Nordseite der Müggelheimer Straße auf Höhe der Pohlestraße. Claus-Dieter Sprink (ehemaliger Leiter des Köpenicker Heimatmuseums) zufolge entstand der Berg als Abraumhalde der einst benachbarten Chemischen Fabrik Cöpenick, die ab 1826 auf dem so genannten Amtsgelände produzierte. Unter wechselnden Besitzern wurden Schwefelsäure, Salzsäure, Salpeter und Chlorkalk hergestellt. Die Arbeiter kippten die Produktionsabfälle neben dem Betriebsgelände ab. Durch die Schwefelrückstände bekam der Hügel eine gelbliche Färbung und verbreitete üble Gerüche.
Um die Wende zum 20. Jahnhundert etablierte sich eine Nitritfabrik. Zu jener Zeit soll die Aufschüttung eingestellt worden sein. In der DDR wurde der Hügel zum Erholungsgebiet umgestaltet. Da auf den Chemieabfällen keine Pflanzen gedeihen wollten, trug man Kulturboden auf. 160 Bäume sollen einem Zeitungsbericht von 1976 zufolge gepflanzt worden sein, darunter Ahorn, Linden, Zierkirschen und Roteichen. Durch den starken Baumbewuchs nahm man abhängig von der Jahreszeit nur eine grüne Erhebung des Geländes wahr.
Im Januar 2005 hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angeordnet, daß der 17 Meter hohe Schwefelberg, der auch als Rodelberg genutzt wurde, abgetragen werden soll.
Die Behörde ließ seit Ende der 1990er Jahre das Grundwasser nahe dem Hügel untersuchen. Sie hat Verunreinigungen mit Cyaniden festgestellt, die wegen ihrer hohen Toxizität eine Gefahr für das Grundwasser bedeuten und sich in Richtung des Stichkanals (er führt direkt in die Spree) ausbreiten. Außerdem wurden überhöhte Sulfatkonzentrationen nachgewiesen.
Anfang-Mitte Februar wurden zunächst 200-300 Bäume und viele Sträucher auf dem knapp 9500 Quadratmeter großen Gelände entfernt. In der zweiten Monatshälfte begann dann bereits die Abtragung des Bergs. Die Sanierungskosten beliefen sich auf 1,5 Millionen Euro und wurden vom Eigentümer übernommen.
Auf dem Gelände entstand anschließend ein Verbrauchermarkt mit zugehörigem Parkplatz.Der Fußgängertunnel unterquert die Müggelspree und verbindet so Friedrichshagen mit der Kämmereiheide am Westufer des Müggelsees.
Vorher ermöglichte dort seit 1894 eine Prahmfähre (durch zwei dampfmaschinenangetriebene Ketten gezogen) den Transfer zur gegenüberliegenden Uferseite.
Das Dorf Friedrichshagen war damals ein beliebter Ausflugsort für die Erholung suchenden Berliner. Die bis zu 40.000 Ausflüglern waren aber zu viel für Friedrichshagen, so daß viele weiter Richtung Müggelschlößchen und Müggelturm weiterzogen. Diesem Ansturm war alllerdings die Fähre mit Platz für maximal 265 Passagieren nicht gewachsen, so daß es zu langen Wartezeiten kam. Um 1900 kamen erste Forderungen auf, daß ein Tunnel oder eine Brücke gebaut werden sollte, um das Ärgernis zu beheben. Die Diskussionen zogen sich über Jahre hin. Die zwischenzeitlichen Planungen für eine Fußgängerbrücke, die vermutlich erheblich kostengünstiger gewesen wäre, wurden aufgrund der Ablehnung durch die Schifffahrtsbehörde eingestellt.
Und so begannen die Bauarbeiten erst 1926, nachdem Friedrichshagen und Köpenick 1920 in Groß-Berlin eingemeindet wurden.
Zu damaliger Zeit war es ein sensationelles Bauwerk, denn es war in Deutschland der erste Tunnel aus Stahlbeton, der in Senkkasten-Bauweise realisiert wurde. Um den Schiffsverkehr während der Bauarbeiten nicht zu unterbrechen, wurden vor Ort zwei separate Tunnelhälften auf aufgeschütteten Halbinseln gefertigt, die jeweils über einen Zeitraum von 34 Tagen abgesenkt und dann auf dem Spreegrund verbunden wurden.
Daten:Sie steht in der Köpenicker Altstadt. 1838 war ihr mittelalterlicher, um 1245 errichteter Vorgängerbau aus Feldsteinen wegen starker Einsturzgefahr abgerissen worden. Die Bauarbeiten für die heutige Kirche mit ihrem 65 m hohen Turm (Köpenicker Rathaus 54 m) begannen am 18. Juni 1838.
Die Kirche wurde nach Entwürfen des Baumeisters Butzke errichtet. Die alten Granitquader der Vorgängerkirche dienten dabei als Fundament.
Es entstand ein rechteckiger Backsteinbau mit Rundbogenfenstern. Am 31.Mai 1841 wurde die Kirche schließlich in Anwesenheit von König Friedrich Wilhelm IV. und seiner Frau Elisabeth feierlich eingeweiht.
Die Tangentialverbindung Ost (TVO), auch als Tangentiale Verbindung Ost bezeichnet, ist ein Straßenbauprojekt zur Errichtung einer kreuzungsarmen Stadtschnellstraße.
Ziel ist die Entlastung des Straßennetzes der östlichen und südöstlichen Berliner Bezirke vom Nord-Süd-Durchgangsverkehr und ihre bessere Anbindung an den Berliner Ring im Norden (A 10) und der A 113 im Süden.
Die TVO gliedert sich in drei Bauabschnitte.
Bauabschnitt 1 - Nördliches Teilstück - Märkische Allee
Die Märkische Alle wurde bereits Ende der 1970er Jahre im Zusammenhang mit der Errichtung der Großwohnsiedlung Berlin-Marzahn gebaut. Die mehrspurige Märkische Allee (Länge: 7,58 km) beginnt im Norden an der Berliner Stadtgrenze am Ortsausgang von Ahrensfelde. Sie ist zugleich der südöstliche Teil der B 158, die weiter durch Ahrensfelde zum Berliner Ring führt. Im Süden führt sie bis zur Bundesstraße 1/5 (Alt Friedrichsfelde/Alt Biesdorf).
Bauabschnitt 2 - Südliches Teilstück - Spindlersfelder Straße, Glienicker Straße und Glienicker Weg
Spindlerfelder Straße (nördliches Teilstück)
Der Bau des nördlichen Abschnitts der Spindlersfelder Straße begann im Jahr 2000 und dient vor allem der Umfahrung der Köpenicker Altstadt. Am 7. Oktober 2002 wurde der Abschnitt für den Verkehr freigegeben. Er verbindet die Straße "An der Wuhlheide" über zwei Brückenneubauten (Wilhelm-Spindler-Brücke und Köllnische Brücke) mit der Oberspreestraße.
Das südliche Abschnitt führt in Dammlage weiter bis zur Glienicker Straße und wurde am 9. August 2007 für den Verkehr freigegeben. Dabei wird die Oberspreestraße durch die neue Wendenheidebrücke überquert und die Ottomar-Geschke-Straße durch die neue Adlershofer Brücke.
Glienicker Straße und Glienicker Weg (südliches Teilstück)
Die sich am südlichen Ende der Spindlersfelder Straße in Richtung Adlergestell anschließende Glienicker Straße, die dann als Glienicker Weg weiterführent, wurde bis zum Adlergestell (B 96a) 4-spurig ausgebaut.
Bauabschnitt 3 - Mittleres Teilstück (noch im Planungsstadium)
Wie so vieles, bereits zu DDR-Zeiten geplant, aber nie realisiert. Nach der Wende wurde ihre Notwendigkeit durch das stark gestiegene Verkehrsaufkommen zwar um so dringender, aber über das Planungsstadium kam das Projekt weiterhin nicht hinaus, obwohl die Notwendigkeit immer wieder nachdrücklich betont wurde. Zwischenzeitlich wurde dieser Abschnitt sogar ad acta gelegt.
Ab 2007 beschäftigte man sich wieder ernsthaft und zunehmend intensiver mit dem Projekt und plante im März 2015, ab 2019 mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Dieser Mittlere Abschnitt würde sich gemäß aktueller Planung lückenlos an den nördlichen und südlichen Bauabschnitt anschließen. Obendrein wäre er sehr wertvoll für die Anbindung an den Flughafen in Schönefeld, weil die alternativen Routen häufig überlastet sind.
Die Strecke verläuft voraussichtlich im südlichen Teil, östlich parallel zur bestehenden Bahntrasse, wie auch im Bauabschnitt 2. Auf halber Strecke wechselt sie dann aus Lärmschutzgründen auf die westliche Seite der Bahntrasse und kurz vor der Anschlußstelle an die Märkische Allee, wieder zurück auf die Ostseite.
Die Kostenschätzungen lagen 2013 noch bei 80 Millionen Euro, als geplant war, die Trasse ausschließlich an der Ostseite entlang zu führen. Nach der Umplanung, aufgrund von Widerständen der anliegenden Grundstücksbesitzer, stiegen die Kosten, Stand: Juli 2018, aufgrund der Trassenkreuzungen und der zusätzlichen Aufnahme eines Radweges auf geschätzte 155 Millionen Euro.
Der Ausbau soll auch hier 4-spurig erfolgen. Der Beginn des Planfeststellungsverfahrens würde, Stand: April 2021, frühestens Ende 2022 erfolgen. Im Sommer 2021 schätze man die Kosten dann auf 276 Millionen Euro, im April 2022 auf 351 Millionen Euro und aktuell (Sommer 2023) auf mehr als 400 Millionen Euro. Aufgrund der Baupreisinflation könnte es sogar noch teurer werden. Mit Baumaßnahmen ist frühestens 2026 zu rechnen. Als Bauzeit wurden bei der kreuzungsfreien Variante 3 Jahre veranschlagt, so daß es eine Entlastung in diesem stauintensivem Abschnitt frühestens 2029 geben könnte. Sehr realistisch ist das aber nicht, weil die zuständigen Berliner Behörden unter chronischem Personalmangel leiden und in der Folge alles sehr lange dauert. Obendrein können die absehbaren Klagen von "Verkehrsaktivisten" und sonstigen Naturschützern zu weiteren Verzögerungen führen. Es ist deshalb bislang nicht absehbar, wann diese elementar wichtige 6,4 km lange Abschnitt endlich gebaut wird.
Der Teufelssee, ist ein aus der Eiszeit stammendes Hochmoor. Seinen Namen verdankt er jemandem der in grauer Vorzeit hier einen Altar des Teufels gesehen haben will. Rund um den See führt ein Naturlehrpfad drei Kilometer über moorigen Untergrund. An den Ufern des Sees gibt es seltene Pflanzen und Gewächse zu entdecken, beispielsweise den hohen, quergefächerten Wurzelstock des Wasserschierlings, leuchtende Teichrosen in Rot und Weiß, funkelnden Sonnentau. Viele Pflanzen, Bäume und Sträucher entlang des Lehrpfades sind mit kleinen Schildern versehen, auf denen alles Wissenswerte verzeichnet ist.
Dieser nur 1,6 ha große See (der kleinste Köpenicks) ist von Sagen umwoben: Ein verwunschenes Schloß soll an dieser Stelle versunken sein. Eine andere Version berichtet von einem Schloßfräulein, das, von einem Jäger verfolgt, in den See gegangen sei und bis auf den heutigen Tag noch auf ihren Erlöser wartet.
Treptow-Köpenick ist mit 168,4 km2 flächenmäßig der größte Bezirk Berlins und somit beispielsweise eineinhalb mal so groß wie Paris (105 km2). Die Gesamtlänge der öffentlicher Straßen beträgt in Treptow-Köpenick 818 km. Treptow-Köpenick verfügt über die größte Zahl landeseigener Brücken (ca. 140).
Etwa 70 Prozent des riesigen Areals bestehen aus Gewässern, Wäldern und Parks. Köpenick und Treptow decken somit fast ein Fünftel des gesamten Berliner Stadtgebiets ab und verfügen über 42,8 Prozent der Berliner Waldflächen und 36,4 Prozent der Wasserfläche Berlins. Die Bevölkerungsdichte ist dabei mit 1466 Einwohnern je km2 die niedrigste aller Berliner Stadtbezirke. Das durchschnittliche Alter liegt bei 44,6 Jahren. Treptow steuerte acht Ortsteile zur Fusion bei: Adlershof, Altglienicke, Alt-Treptow, Plänterwald, Baumschulenweg, Bohnsdorf, Johannistahl und Niederschöneweide.
Wendenschloß liegt in südlicher Richtung etwa 3,5 km von der Altstadt Köpenick entfernt, am Ufer des Langen Sees. Der frühere Name von Wendenschloß war Eichhorn. In Wendenschloß gab und gibt es leider kein Schloß. 1516 wurde das Eichhorn erstmals urkundlich erwähnt. Der Wald wurde als Jagdgebiet und die Gewässer wurden zum Fischfang genutzt. Ansiedlungen gab es nicht. Um 1870 werden die Wälder der Müggelberge immer mehr zur Erholung genutzt. Durch den 1866 in Betrieb genommene Haltepunkt Grünau der Eisenbahnstrecke Berlin - Görlitz und die Einrichtung der Fähre 1870 von Grünau zum Eichhorn wurden die Müggelberge besser erreichbar. Fährmann Wöse eröffnete dann am Eichhorn auch die erste Restauration in diesem Waldgebiet - die Waldgaststätte Wendenschloß. 1889 wurde die Uferpromenade entlang des Langen Sees gebaut. Ab 1892 begann die Bebauung des Eichhorn mit einer Villenkolonie. 1903 wurde eine Straßenbahnlinie vom Schloßplatz Cöpenick bis zur Villenkolonie eingerichtet.
Der Magistrat von Cöpenick beschließt 1905 den Namen "Villencolonie Wendenschloß". 1905 bis 1906 wurde die Gaststätte Schmetterlingshorst gebaut. 1914 wurde das Freibad in Wendenschloß eröffnet, das im 2. Weltkrieg durch Bombenangriffe total zerstört und später wieder aufgebaut wurde. In der Waldgaststätte Wendenschloß war zeitweilig das Hauptquartier des Oberkommandierenden der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, Marschall G. K. Shukow, untergebracht. Am 5. Juni 1945 kam es hier zu einem Treffen mit den Oberkommandierenden der alliierten Armeen General Eisenhower, Feldmarschall Montgomery sowie General de Lattre de Tassigny. An diesem Tag wurde im Saal der Waldgaststätte die Deklaration über die Niederlage Deutschlands und die übernahme der höchsten Autorität durch die Regierungen der vier alliierten Staaten unterzeichnet. Die Waldgaststätte Wendenschloß, später Gaststätte Freundschaft, wurde inzwischenabgerissen.