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Tangentialverbindung Ost

Wilhelm-Spindler-Brücke bei NachtDie Tangentialverbindung Ost (TVO), auch als Tangentiale Verbindung Ost bezeichnet, ist ein Straßenbauprojekt zur Errichtung einer kreuzungsarmen Stadtschnellstraße.

Ziel ist die Entlastung des Straßennetzes der östlichen und südöstlichen Berliner Bezirke vom Nord-Süd-Durchgangsverkehr und ihre bessere Anbindung an den Berliner Ring im Norden (A 10) und der A 113 im Süden.

Die TVO gliedert sich in drei Bauabschnitte.

Bauabschnitt 1 - Nördliches Teilstück - Märkische Allee
Marzahn-Hellersdorf

Die Märkische Alle wurde bereits Ende der 1970er Jahre im Zusammenhang mit der Errichtung der Großwohnsiedlung Berlin-Marzahn gebaut. Die mehrspurige Märkische Allee (Länge: 7,58 km) beginnt im Norden an der Berliner Stadtgrenze am Ortsausgang von Ahrensfelde. Sie ist zugleich der südöstliche Teil der B 158, die weiter durch Ahrensfelde zum Berliner Ring führt. Im Süden führt sie bis zur Bundesstraße 1/5 (Alt Friedrichsfelde/Alt Biesdorf).

Bauabschnitt 2 - Südliches Teilstück - Spindlersfelder Straße, Glienicker Straße und Glienicker Weg

Kreuzung Spindlersfelder Straße und An der WuhlheideWilhelm-Spindler-Brücke - Spindlersfelder StraßeSpindlerfelder Straße (nördliches Teilstück)

Der Bau des nördlichen Abschnitts der Spindlersfelder Straße begann im Jahr 2000 und dient vor allem der Umfahrung der Köpenicker Altstadt. Am 7. Oktober 2002 wurde der Abschnitt für den Verkehr freigegeben. Er verbindet die Straße "An der Wuhlheide" über zwei Brückenneubauten (Wilhelm-Spindler-Brücke und Köllnische Brücke) mit der Oberspreestraße.

Das südliche Abschnitt führt in Dammlage weiter bis zur Glienicker Straße und wurde am 9. August 2007 für den Verkehr freigegeben. Dabei wird die Oberspreestraße durch die neue Wendenheidebrücke überquert und die Ottomar-Geschke-Straße durch die neue Adlershofer Brücke.

Glienicker Straße und Glienicker Weg (südliches Teilstück)

Die sich am südlichen Ende der Spindlersfelder Straße in Richtung Adlergestell anschließende Glienicker Straße, die dann als Glienicker Weg weiterführt, wurde bis zum Adlergestell (B 96a) 4-spurig ausgebaut.

Bauabschnitt 3 - Mittleres Teilstück (noch im Planungsstadium)

Wie so vieles, bereits zu DDR-Zeiten geplant, aber nie realisiert. Nach der Wende wurde ihre Notwendigkeit durch das stark gestiegene Verkehrsaufkommen zwar um so dringender, aber über das Planungsstadium kam das Projekt weiterhin nicht hinaus, obwohl die Notwendigkeit immer wieder nachdrücklich betont wurde. Zwischenzeitlich wurde dieser Abschnitt sogar ad acta gelegt.

Ab 2007 beschäftigte man sich wieder ernsthaft und zunehmend intensiver mit dem Projekt und plante im März 2015, ab 2019 mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Dieser Mittlere Abschnitt würde sich gemäß aktueller Planung lückenlos an den nördlichen und südlichen Bauabschnitt anschließen. Obendrein wäre er sehr wertvoll für die Anbindung an den Flughafen in Schönefeld, weil die alternativen Routen häufig überlastet sind.
Die Strecke verläuft voraussichtlich im südlichen Teil, östlich parallel zur bestehenden Bahntrasse, wie auch im Bauabschnitt 2. Auf halber Strecke wechselt sie dann aus Lärmschutzgründen auf die westliche Seite der Bahntrasse und kurz vor der Anschlußstelle an die Märkische Allee, wieder zurück auf die Ostseite.
Die Kostenschätzungen lagen 2013 noch bei 80 Millionen Euro, als geplant war, die Trasse ausschließlich an der Ostseite entlang zu führen. Nach der Umplanung, aufgrund von Widerständen der anliegenden Grundstücksbesitzer, stiegen die Kosten, Stand: Juli 2018, aufgrund der Trassenkreuzungen und der zusätzlichen Aufnahme eines Radweges auf geschätzte 155 Millionen Euro.

Der Ausbau soll auch hier 4-spurig erfolgen. Der Beginn des Planfeststellungsverfahrens würde, Stand: April 2021, frühestens Ende 2022 erfolgen. Im Sommer 2021 schätze man die Kosten dann auf 276 Millionen Euro, im April 2022 auf 351 Millionen Euro und aktuell (Sommer 2023) auf mehr als 400 Millionen Euro. Aufgrund der Baupreisinflation könnte es sogar noch teurer werden. Mit Baumaßnahmen ist frühestens 2026 zu rechnen. Als Bauzeit wurden bei der kreuzungsfreien Variante 3 Jahre veranschlagt, so daß es eine Entlastung in diesem stauintensivem Abschnitt frühestens 2029 geben könnte. Sehr realistisch ist das aber nicht, weil die zuständigen Berliner Behörden unter chronischem Personalmangel leiden und in der Folge alles sehr lange dauert. Obendrein können die absehbaren Klagen von "Verkehrsaktivisten" und sonstigen Naturschützern zu weiteren Verzögerungen führen. Es ist deshalb bislang nicht absehbar, wann diese elementar wichtige 6,4 km lange Abschnitt endlich gebaut wird. Im November 2023 wurde das Planfeststellungsverfahren begonnen.

weitere Informationen:
TVO - Tangentiale Verbindung Ost - Senatsverwaltung für Stadtentwicklung