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Das Wetter in Köpenick

Öffentlicher Nahverkehr in Berlin und Köpenick

S-Bahnhof KöpenickDas Land Berlin hat mit den Verkehrsbetrieben einen Vertrag geschlossen, in dem steht, daß der Weg zur nächsten Haltestelle nicht mehr als 300 bis 400 Meter entfernt sein soll. Während das in der Innenstadt weitestgehend zutrifft, kann davon in den Außenbezirken teilweise keine Rede sein. Zudem ist dabei von praxisfernen Luftliniendistanzen die Rede. Und so kann es tatsächlich auch mal ein Kilometer sein, der zu Fuß zurück gelegt werden muß, bis die erste Haltestelle erreicht wird. Treptow-Köpenick ist zwar einigermaßen im insgesamt guten Berliner Nahverkehrsnetz eingebunden, das Innenstadtniveau des ÖPNV wird aber nicht erreicht.

Köpenick verfügt über ein relativ dichtes Netz aus Straßenbahn- und Buslinien, ergänzt durch einige S-Bahn-Linien. Es existiert allerdings kein Bahnhof für Fernverkehrszüge und die einzige Haltstelle für den Regionalverkehr wurde 2018, trotz großem und weiter zunehmenden Bedarfs, ersatzlos außer Betrieb genommen. U-Bahnlinien gibt es ebenfalls nicht.

Die Fahrt ins Berliner Stadtzentrum ist deshalb vielfach mit längeren Fahrzeiten verbunden. Die Gründe sind:

Straßenbahn-Haltestelle Müggelheimer Straße / WendenschloßstraßeVerbindungen in diverse Stadtteile Berlins sind mit nur schwer zu akzeptierenden langen Fahrzeiten verbunden, weil es an schnellen und direkten ÖPNV-Verbindungen mangelt, was zeitraubendes Umsteigen und große Umwege erforderlich macht. Mit dem Pkw sind die Fahrzeiten tagsüber oft nur halb so lang, nachts oft nur ein Drittel so lang. Kommen dann noch Verspätungen, Zugausfälle oder sonstige Störungen hinzu, was häufig vorkommt, kann selbst tagsüber die 3-fache Fahrzeit gegenüber dem Pkw die Folge sein.

Also Augen auf bei der Wahl des Arbeitgebers mit Blick auf die Fahrzeit mit dem ÖPNV! Wobei es mit dem Auto tagsüber teils nicht viel besser ist. Nachts ist Köpenick aus bestimmten Berliner Stadtteilen besonders schlecht erreichbar mit dem ÖPNV, was aufgrund der unvermeidlichen Nachtbusliniennutzung zu Fahrzeiten jenseits der 2-Stunden-Marke führen kann. Selbst wenn die Straßenentfernung nur 20 km beträgt.

Die Anbindung an den nahe gelegenen Flughafen Schönefeld (BER) ist gut.

Zusammenfassend kann man sagen: Viel Licht aber auch sehr ausgeprägte Schattenseiten.

 

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Wenn es (nur) mit dem ÖPNV zu lange dauern würde oder etwas mehr transportiert werden muss, einfach schnell was mieten?

In Köpenick?
Pustekuchen! Garnichts! Null! Nada! Rien! Niente! Nothing! Nichts davon gibt es hier.

Was glauben Sie denn wo sie hier sind? In Berlin? Offiziell schon, aber all die mehr oder weniger bekannten Verleihfirmen sehen das völlig anders. Für die existiert Köpenick nicht.

Das bedeutet, daß sie sich zwar all diese Fortbewegungsmittel in der Berliner Innenstadt mieten und losfahren können, aber nach Köpenick fahren und dort abstellen und damit den Mietvorgang beenden, funktioniert nicht, weil Köpenick außerhalb deren Geschäftsbereich liegt, wie sie es bezeichnen.

Und so kommt man hier, wie auch in den meisten anderen Berliner Außenstadtbezirken nur bedingt um einen eigenen Pkw herum. Selbst die großen Mietwagenanbieter sind hier nicht präsent.

Anmerkungen zu den Routenvorschlägen in den Fahrplanauskünften der Verkehrsunternehmen BVG bzw. VBB

Genauigkeit der Fahrplanauskünfte

Mit der Genauigkeit ist es teilweise nicht weit her. In der Smartphone-App der Berliner Verkehrsbetriebe gibt es eine sogenannte Live-Karte: auf einem Stadtplan kann mitverfolgt werden, wo sich gerade welches öffentliche Verkehrsmittel befindet. Der Haken an der Sache: Die Animation zeigt überwiegend nur, wie es wäre, wenn alles nach Plan fährt. Mit "Live" hat das also ganz und garnichts zu tun und ist folglich nicht mehr als eine nutzlose Spielerei.

Die Zeitangaben der Routenplaner sind da schon um einiges genauer, wobei auch hier die Abweichungen, nicht nur im Stau, so groß sein können, daß geplante Anschlüsse nicht erreicht werden. Und auch auf die Angaben der elektronischen Anzeigetafeln, die es an diversen Haltestellen gibt, sollte man sich nicht blind verlassen.

In der App werden sogar Fahrten aufgeführt, die es nicht gibt. Informationen seitens der BVG und S-Bahn sind bei mehr oder weniger unvorhergesehenen Störungen und Behinderungen oft nur sehr unpräzise oder fehlen sogar völlig, so daß es passieren kann, daß man eine halbe Stunde und länger vergeblich auf eine S-Bahn oder Straßenbahn wartet. Selbst auf der Internetseite finden sich dann meist keine brauchbaren, irreführende oder gar keine Informationen. Und spät abends schon gar nicht.

Kommentar: Das ist peinlich, weil alles andere als zeitgemäß. Bei vielen Logistikunternehmen weiß die Zentrale dank GPS und Funkverbindung ganz genau, wo sich jedes einzelne Fahrzeug befindet, sofern es nicht gerade in einem Funkloch unterwegs ist. Bei diversen neuen PKW-Modellen gilt das sogar ab Werk für den Hersteller. (PS: Ja, ich finde das auch äußerst bedenklich.) Von GPS hat man bei der BVG und der S-Bahn offenbar noch nichts gehört. Der Frustfaktor wäre bei den Nutzern des ÖPNV sicher deutlich geringer, wenn sie wenigstens vorher bzw. aktuell informieren würden, wie die Lage tatsächlich ist. Aber vielleicht soll auch nur nicht so offensichtlich werden, wie schlecht es teilweise um die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bestellt ist. Es ist mir ein Rätsel, was da intern abläuft und wieso dieses extrem ärgerliche Problem nicht behoben wird.

Anschlußverbindungen

Es irritiert mich regelmäßig, wie schlecht manche Linien synchronisiert sind. Beispiel Straßenbahnlinie 62. Kommt diese aus Wendenschloß am S-Bahnhof Köpenick an, fährt die S-Bahn oben am Bahnsteig gerade ab. Und so wartet man dann 7-9 Minuten auf den Anschluß. Umgekehrt ist es oft nicht viel besser. Und so läuft das seit Jahren. Auf diese Weise wird der ÖPNV durch Unfähigkeit noch unattraktiver gemacht, weil dadurch gegenüber der PKW-Nutzung noch mehr Lebenszeit unnötig verloren geht. Und das summiert sich auch so schon über die Wochen, Monate und Jahre. Deshalb gehört teilweise viel Idealismus dazu, in Köpenick den ÖPNV zu nutzen, wenn man weit vom Stadtzentrum entfernt wohnt oder das Ziel in einem Außenbezirk liegt.

Sonstiges:

Link-Tip: Wo liegen die Lücken im Berliner Nahverkehr? Eine Analyse.

Link-Tip 2: Katastrophale Verkehrs- und Demonstrationsplanung in Berlin-Mitte