Köpenick ist der landschaftlich schönste und mit 12.776 ha (14,3 % der Fläche Berlins) auch der größte Stadtteil Berlins. Er liegt im Südosten der Stadt und ist mit seinen rund 144.000 Einwohnern (ca. 3,7 % der Bevölkerung Berlins) statistisch am dünnsten besiedelt, weil etwa 75% der Fläche aus Wald, Wiesen und Gewässern besteht.
Erst im Jahr 1920 wurde beschlossen, daß die alte Stadt Köpenick, die noch älter als Berlin ist, der 16. Verwaltungsbezirk von Groß-Berlin wird. Und am 01.01.2001 wurde der Bezirk Köpenick, im Rahmen der Berliner Bezirksreform, mit Treptow zum Großbezirk Treptow-Köpenick zusammengelegt.
Köpenick grenzt an die Stadtteile Treptow, Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf (im Norden und Westen) und an die Landkreise Märkisch-Oderland, Oder-Spree und Dahme-Spreewald des Landes Brandenburg (im Osten und Süden).
Flächen und Wege
Wald: |
6 623 ha (etwa 1/2 der Fläche) |
Wanderwege: |
320 km |
Wasser: |
2 126 ha (gut 1/6 des Fläche) |
Wasserstraßen: |
65 km |
Ortsteile
Köpenick,
Friedrichshagen,
Rahnsdorf mit Wilhelmshagen und Hessenwinkel,
Müggelheim,
Grünau,
Schmöckwitz mit Karolinenhof und Rauchfangswerder,
Oberschöneweide.
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Bei einem Bummel durch den
Fischerkietz, der bereits 1375 zum ersten mal urkundlich erwähnt wurde, mit den sehr hübschen, teilweise bis zu 200 Jahre alten Häusern, fühlt man sich in jene vergangenen Zeiten zurückversetzt. Ähnlich malerisch ist die Altstadt mit ihren schmalen, kopfsteingepflasterten Gäßchen.Der historische Kern, eng und verwinkelt, wurde seit der Wende aufwändig restauriert.
Hier liegt auch das
Rathaus, in dem sich einst der
Hauptmann von Köpenick sein Husarenstückchen leistete, ein imposantes neugotisches Backsteingebäude mit einem 54 m hohen Turm, das auch im Innern prächtig ausgestattet ist. Besonders hervorzuheben sind, das schöne Treppenhaus, der repräsentative Wappensaal, die schmiedeeisernen Jugendstil-Fenstergitter im Kellergeschoß sowie Glasmalereien mit Motiven aus der
Geschichte Köpenicks. Hier bricht auch jeden Sommer einmal großer Trubel aus, sobald der
Hauptmann von Köpenick mit seiner pickelbehelmten Garde aufmarschiert und den Auftakt zum Stadtbezirksfest "Köpenicker Sommer" gibt.
Viele weitere schöne Plätze bietet der Stadtteil. Dazu zählen u.a. die Anlage am
Frauentog, die Uferpromenade
Luisenhain, der
Platz des 23. April sowie die Uferpromenade zwischen der Spreebrücke in der Salvador-AllendeStraße und dem
Spreetunnel.
Über den
Spreetunnel sollen ein paar Worte mehr gesagt werden.Einst überquerte eine alte Dampferfähre an dieser Stelle den Spreeabfluß bis zu einem für damalige Zeiten sensationellen Ereignis im Jahre 1927: Teile eines insgesamt 120 Meter langen Betonrohres wurden in den Spreegrund eingelassen und zu einem Tunnel verbunden. Es ist ein eigenartiges Gefühl, in einer Wassertiefe von 8,5 Metern auf dem Grund der Spree zu spazieren.
Köpenick hat darüber hinaus Sehenswürdigkeiten zu bieten, die unmittelbar mit seiner idyllischen Lage zu tun haben. Nur wenige europäische Großstädte verfügen über ein derartig ausgedehntes Wald- und Seengebiet innerhalb ihrer Stadtgrenzen wie Berlin.Mehrere Stunden können die Ausflugsschiffe auf den Gewässern fahren, ohne Köpenick zu verlassen.
Allein der von der
Spree durchflossene
Große Müggelsee, der größte See Berlins, und der größte innerstädtische See Europas, hat eine Ausdehnung von 779 Hektar, ist 4,3 km lang; 2,6 km breit, und bis zu 8 m tief.Eine Dampferfahrt kann deshalb fast den Eindruck erwecken, auf hoher See zu sein. Wassersport hat hier eine lange Tradition. Neben den Bootshäusern der Sportvereine haben sich Werften, Bootsverleih und Charterfirmen sowie Surf- und Segelschulen niedergelassen, moderne Marinas sind entstanden. Rund um den Müggelsee laden einige Ausflugsgaststätten zur Rast ein.
Von den
Müggelbergen, 115 Meter über dem Meeresspiegel, Berlins höchster natürlicher Erhebung, grüßt der
Müggelturm herüber, ein Bauwerk aus Beton, Stahl und Glas mit einem Aussichtsplateau unter seinem Dach, das sich 30 Meter in die Höhe reckt.
Bei klarem Wetter reicht der Blick bis nach Königs Wusterhausen und zu der alten Hussitenstadt Bernau hinüber.Dieser Bau ist so etwas wie ein Wahrzeichen des Stadtteils geworden.Zu seinen Füßen liegt der sagenumwobene
Teufelssee, leuchtet das Grün ausgedehnter Wälder, das zu den blinkenden Gewässern einen Kontrast bildet.
Der heutige
Müggelturm besaß einen hölzernen Vorgänger aus dem Jahre 1889, der am 18. Mai 1958 einem Brand zum Opfer fiel. Die Berliner wollten den Turm nicht missen, und so entstand mit Hilfe von Geldspenden und durch Unterstützung vieler freiwilliger Helfer ein neuer.
Interesse verdient auch der
Teufelssee, ein aus der Eiszeit stammendes Hochmoor. Rund um den See führt ein
Naturlehrpfad drei Kilometer über moorigen Untergrund.An den Ufern des Sees gibt es seltene Pflanzen und Gewächse zu entdecken,
beispielsweise den hohen, quergefächerten Wurzelstock des Wasserschierlings, leuchtende Teichrosen in Rot und Weiß, funkelnden Sonnentau.
Viele Pflanzen, Bäume und Sträucher entlang des
Lehrpfades sind mit kleinen Schildern versehen, auf denen alles Wissenswerte verzeichnet ist.
Gute Möglichkeiten für Entspannung bieten Köpenicks ausgedehnte Waldgebiete, die Wanderwege von 320 Kilometern durchziehen und nahtlos in die benachbarten Gebiete Brandenburgs übergehen. Regionstypisch besteht der Köpenicker Stadtforst überwiegend aus Kiefernwald (85 %).
Der Bezirk Treptow-Köpenick
Treptow-Köpenick ist mit 168,4 km2 bzw. 18,9% flächenmäßig der größte Bezirk Berlins und somit beispielsweise eineinhalb mal so groß wie Paris (105 km2).
Die Gesamtlänge der öffentlicher Straßen beträgt in Treptow-Köpenick 818 km. Treptow-Köpenick verfügt über die größte Zahl landeseigener Brücken (ca. 140).
Etwa 70 Prozent des riesigen Areals bestehen aus Gewässern, Wäldern und Parks. Köpenick und Treptow decken somit fast ein Fünftel des gesamten Berliner Stadtgebiets ab und verfügen über 42,8 Prozent der Berliner Waldflächen und 36,4 Prozent der Wasserfläche Berlins.
Treptow steuerte acht Ortsteile zur Fusion bei: Adlershof, Altglienicke, Alt-Treptow, Plänterwald, Baumschulenweg, Bohnsdorf, Johannistahl und Niederschöneweide.
Köpenick und Treptow sind sehr unterschiedlich und passen nicht gut zusammen. Während Köpenick sehr landschaftlich geprägt ist und die Wege vielfach weit sind, und gefühlt nicht viel mit der weit entfernten Berliner Innenstadt gemein hat, wenn man von Oberschöneweide absieht, ist Treptow, abgesehen von Bohnsdorf, Altglienicke und an Köpenick angrenzende Teile von Adlershof, gefühlt fast schon Berliner Innenstadtgebiet.
Und so sprechen für Treptow nur die kürzeren und schnelleren Wege in die Berliner Innenstadt, die entsprechend viel geringeren Verkehrsprobleme und das es an das schöne am Stadtrand gelegene Köpenick grenzt.
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