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Salvador-Allende-Brücke

Salvador-Allende-BrückeDie zwischen 1979 und 1981 errichtete Stahlbetonkonstruktion gehört zu den wichtigsten Brücken Köpenicks. Vorher hatte es an dieser Stelle keine Verbindung über die Müggelspree gegeben. Ihr Bau war im Zusammenhang mit der Entstehung der ebenfalls nach dem chilenischen Präsidenten benannten Wohngebiete, mit 6800 Wohnungen, notwendig geworden, weil es in der näheren Umgebung, außer über die beiden Brücken in der Köpenicker Altstadt, keine Verbindung über die Spree ins Berliner Stadtzentrum gab.

Lage: Salvador-Allende-Straße

Teileröffnung: 10.04.1981

Länge: 136 m, Breite: 29,9 m

Konstruktion: zwei baulich eigenständige Balkenbrücken mit je 3 Strompfeilern die über gemeinsame Fundamente verfügen, je 5 Felder, grüner Mittelstreifen

Fahrbahnen: 2 Spuren je Richtung

Material: Spannbeton

Aussehen: von der Größe abgesehen, sehr schlicht und langweilig

Salvador-Allende-BrückeKontrollen ergaben, daß sie aufgrund des verwendeten zu alkalihaltigen Betons, durch die Alkali-Kieselsäure-Reaktion, schwer beschädigt ist. Bereits 2004 wurden Risse erkennbar. Seit 2005 durfte sie von LKWs mit über 18t nicht mehr in Fahrtrichtung Süd befahren werden. Das Ausmaß der Schäden stellte sich im Januar 2009 als so gravierend heraus, daß sich eine Sanierung nicht lohnt. Sie sollte laut Medienberichten bereits 2013 abgerissen werden, aber nichts passierte. Zwischenzeitlich war sogar wieder über Sanierungen nachgedacht worden.

Aufgrund der nachlassenden Tragfähigkeit erfolgten im Zeitraum vom 14. bis 21.02.2014 verkehrstechnische Arbeiten für die Sperrung des westlichen Überbaus der Brücke. Der Fahrzeugverkehr wurde ab dem 21.02.2014, ca. 14:00 Uhr über den östlichen Überbau geleitet. Dadurch stand nur noch eine Richtungsfahrbahn je Fahrtrichtung zur Verfügung. Desweiteren erfolgte eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h und Lasteinschränkungen auf zuletzt 7,5 Tonnen.

Die erforderlichen Planungsarbeiten für den Ersatzneubau sollten im Frühjahr 2015 abgeschlossen werden. Danach sollte unverzüglich mit dem Bau begonnen werden, der für den Zeitraum von 2015 bis 2017 geplant war. Ab 2015 wurden im Haushalt Mittel für den Neubau bereitgestellt. Die geplanten Gesamtkosten beliefen sich auf 15,5 Mio. Euro. Vorplanungen im 1. Halbjahr 2015 ergaben aber, daß der Bau 31,6 Mio. Euro kosten wird. Der Zeitplan war so nicht mehr zu halten und es war anschließend nicht mehr absehbar, wann es weiter geht.

Im April 2016 plante man, Ende des Jahres mit dem Abbruch der westlich gelegenen Brückenhälfte zu beginnen. Die geschätzten Kosten stiegen derweil auf 37 Mio. Euro. Bis September 2017 erfolgte erneut eine europaweite Ausschreibung der Bauhauptleistungen, nachdem auf die vorherige Ausschreibung nur Angebote eingingen, deren Preise als zu hoch abgelehnt wurden. Der offizieller Baubeginn erfolgte am 18.09.2017 mit einem symbolischen Spatenstich. Die ersten Abbrucharbeiten erfolgten aber erst im März 2018.

Am 23.01.2019 wurde bei routinemäßigen Bauwerkskontrollmessungen festgestellt, dass sich das östliche Altbauwerk unter der Verkehrsbelastung einige Millimeter in Richtung der neu zu bauenden Brücke geneigt hat. Es entstand eine irreversible Verdrehung der alten Brücke, die zu einer gravierenden Überlastung der Konstruktion führte. Daraufhin wurde am Abend des folgenden Tages die alte Brücke für den Kfz-Verkehr dauerhaft gesperrrt. Der eigentliche Grund: Die Brücke hatte sich abgesenkt. Um Platz für den Neubau zu schaffen, wurde das Brückenwiderlager halbiert. Am 22.11.2019 wurden die erste neue Brückenhälfte für den Verkehr freigegeben.

 

unter der Salvador-Allende-BrückeDie Fertigstellung erfolgte erst im Dezember 2022, obwohl bei Baubeginn noch vom 2. Quartal 2021 die Rede war.

Daten der neuen im Aufbau befindlichen Brücke:

3-Felder-Träger mit Einzelstützweiten von 36,5 - 56 - 36,5 m
Gesamtlänge: 129 m
Gesamtbreite Überbau: 29,74 m
Konstruktionshöhe (innerer Hauptträger): 2,25 m
Material Überbau: Stahl S355
Material Widerlager, Pfeiler, Winkelstützwände: Betonstahl B500B und Beton C30/37
Brückenfläche (beide Teilüberbauten): 4066,4 m²


Die jeweils zwei Pfeiler werden 10 Meter tief in den Spreegrund reichen. Für Fuß- und Radwege sind je 5 Meter vorgesehen. Die Brücke wird sehr hohe Lasten vertragen. Deshalb wird sie zu 90 Prozent aus dem Programm "Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" gefördert.