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mp3 - Grundkurs

Ein Grundkurs, der dafür sorgen soll, daß Sie über das nötige Wissen verfügen,
um die optimalen Einstellungen bei der Erzeugung von MP3s vornehmen zu können.
  1. MP3-Grundwissen und Kenntnisse von den Wirkungsweisen der möglichen Einstellungen
  2. Qualitativ hochwertige Programme (alle kostenlos)
  3. Die MP3-Einstellungen für Lame 3.97
I. MP3-Grundwissen und Kenntnisse von den Wirkungsweisen der möglichen Einstellungen

Das Audio-Kompressionsverfahren MP3 (auch MPEG-1 Layer 3 genannt) nutzt die Eigenschaften des menschlichen Gehörs um Speicherplatz zu sparen. Dabei werden aus den Musikstücken die für den Menschen nicht hörbaren Frequenzen herausgefiltert. Dies führt je nach Komprimierungsgrad (den sog. Bitraten) zu keinem bis starken Qualitätsverlust.
Musik-CDs nutzen eine konstante Bitrate (Speicherplatzverbrauch/ Zeiteinheit) von 1,4 MBit pro Sekunde für ein Stereo-Audiosignal.

Dazu im Vergleich genügt bei MP3 eine Datenrate von 192 kBit/s für Musik mit annähernder CD-Qualität. Daraus folgt, daß auch der Speicherbedarf wesentlich geringer ist. Auf einer Musik-CD kommen rund 10 MB auf eine Minute Musik, MP3-Dateien in guter Qualität beanspruchen nur rund ein Achtel dieses Speichers; man kann also mit MP3 etwa 8 Stunden Musik auf einer CD unterbringen.

Bitrate in kBit/s Vergleich mit Erklärungen
256 bis 320 CD-Qualität
Für Musik mit großem Klangspektrum und hoher Dynamik.
192 Annähernd CD-Qualität, je nach Musikrichtung.
Bietet eine erträgliche Ausgewogenheit von Komprimierung auf der einen Seite und notwendiger Dynamik auf der anderen Seite.
128 Definitiv keine CD-Qualität, auch wenn das immer wieder behauptet wird, diese Bitrate entspricht eher Radio-Qualität.
Für elektronische Musik wie z.B. Techno und Synthesizer noch ausreichend. Auch für POP-Musik (Musik mit leichter Dynamik) manchmal noch zu gebrauchen. Besonders bei Gitarren- oder Violinenmusik erkennt man aber schnell unangenehme akustische Fehler. Diese Datenrate ist daher nur bei der Verwendung von tragbaren MP3-Spielern mit geringen Speicherkapazitäten in Verbindung mit o.g. Musik sinnvoll.
unter 128 Musik mit geringen Qualitätsansprüche


Dabei wird unterschieden zwischen:

  • VBR - variable Bitrate (variable Bitrate)

    Bei VBR wird die Bitrate ständig der Musik angepaßt. Es werden an eher "ruhigen" Stellen (z.B. wenig Instrumente oder stille Passagen) weniger Bits verbraucht, die Bitrate wird also gesenkt, während bei komplexere Stellen die Bitrate so weit erhöht wird wie nötig, damit die vorgegebene Qualitätsstufe jederzeit gewähleistet bleibt. Die so erzeugte MP3-Datei benötigt dadurch weniger Speicherplatz als qualitativ vergleichbare MP3-Dateien. Die endgültige Dateigröße ist natürlich nicht vorhersagbar und kann abhängig vom jeweiligen Lied und dessen Musikrichtung relativ stark variieren. (ist besser als ABR und CBR)

  • ABR - durchschnittliche Bitrate (average Bitrate)

    ABR ermöglichst es, variable Bitraten zu nutzen aber dennoch die vorgegebene durchschnittliche Bitrate sehr genau zu treffen. So spart der Encoder bei ruhigen Stellen Bits ein, die dann komplexeren Stellen zur Verfügung stehen. Die Qualität dieses Modus liegt zwischen CBR und VBR, da zwar die Nachteile des CBR Modus beseitigt werden, aber die Vorteile des VBR Modus nur teilweise zum Tragen kommen, da die höheren Bitraten seltener genutz werden, um die vorgegebene durchschnittliche Bitrate nicht zu überschreiten. (ist besser als CBR)

  • CBR - konstante Bitrate (constant Bitrate)

    Beim "altmodischen" CBR-Modus, wird durchgehend eine bestimmte Bitrate benutzt, unabhängig davon, welche Bitrate tatsächlich gerade benötigt wird. Dadurch stehen die höheren Bitraten für komplexe Stellen nicht zur Verfügung was zu Lasten der Qualität geht, während an ruhigen Stellen Bits verschwendet werden, was zu Lasten der Dateigröße geht.

    Fazit: Die beste Methode ist VBR.

    Die einzige Ausnahme ist CBR Bitrate (320 kbit/s), was aber inzwischen nicht mehr sinnvoll ist.

weitere Fachbegriffe:

  • Joint Stereo

    Bei Joint Stereo, auch MS-Stereo genannt, handelt es sich um eine verlustfreie Kodierung der beiden Audiokanäle. Die starke Ähnlichkeit der Kanäle wird ausgenutzt, indem man zwei neue Kanäle bildet. Auf dem Mittleren-Kanal (M) wird die Summe von linkem und rechtem Kanal gespeichert, auf dem Seiten-Kanal (S) kodiert man die Differenz der Ursprungskanäle. So enthält der Mittlere-Kanal die Hauptmenge an Information, während auf dem Seiten-Kanal nur wenig Information vorhanden ist. Beide Kanäle werden getrennt quantisiert und man erreicht eine relativ gute Kompression.

    Dieser Trick funktioniert aber nicht bei Liedern mit starker Kanaltrennung, d.h. wenn sich Links und Rechts fast nicht ähneln! Logischerweise geht mid/side stereo bei Mono auch nicht.

    (Joint Stereo wird beispielsweise von der Einstellung "--alt-preset extreme" genutzt)

  • Intensity Stereo

    Intensity Stereo ist im Gegensatz zu Joint Stereo verlustbehaftet. Ausgenutzt wird hier, dass das Gehör im hohen Frequenzbereich die Raumposition der Schallquelle weniger gut unterscheiden kann als im tieferen. Ab einer bestimmten Grenze werden deshalb im niedrigen Frequenzbereich die beiden Kanäle zu einem einzigen zusammengefasst. Dadurch werden natürlich Signale, die ursprünglich nur in einem Kanal zu hören waren, auf beide Kanäle verteilt und der Stereo Effekt geht verloren. Da Intensity Stereo aber nur für sehr niedrige Bitrates gedacht ist, wo das Frequenzspektrum sowieso stark eingeschränkt ist, macht sich dies kaum bemerkbar.

  • Normalize (Normalisieren)

    Durch diese Funktion wird sichergestellt, das alle Musiktitel die gleiche maximale Lautstärke aufweisen. Dazu wird die gesamte Wave-Datei nach der lautesten Stelle durchsucht. Anhand dieses Meßwertes wird die gesamte Datei gleichmäßig lauter bzw. leiser gemacht. In einigen Fällen, ist es natürlich durchaus sinnvoll, diese Funktion abzuschalten. Zum Beispiel dann, wenn eine CD mit klassischer Musik mittendrin leise und ruhige Titel enthält.

  • Playlist (Abspiel-Liste)

    In einer Playlist stellt man sich eine Gruppe von Musiktiteln zusammen, die man sich anhören möchte.
    Dazu werden in der Playlist ähnlich wie in einem Adressbuch, einfach nur die Namen der einzelnen Musiktitel (Dateien) und ihre Anschriften (Speicherorte) notiert. Möchte man sich nun diese Zusammenstellung anhören, öffnet man einfach mit dem entsprechenden Programm (z.B. Winamp) diese Liste und das Programm spielt die Titel in der Liste automatisch hintereinander ab. Der Vorteil einer Playlist besteht somit auch darin, daß man die Musiktitel nicht extra in einen gemeinsamen Ordner kopieren muß, sondern sie dort gespeichert läßt wo sie sind. Und da die Playlist gespeichert wird, muß sie nur einmal erstellt werden und kann auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgespielt werden.

  • Encoder (Enkodierer/Umwandler)

    Programm zur Umwandlung digitaler Audiodaten in ein komprimiertes Format (z.B. MP3, Ogg Vorbis).

  • ID3 TAG

    Zusatzinformation die in einer MP3-Datei enthalten sind (Musiktitel, Name des Albums, Interpret etc.).
(nach oben)

II. Qualitativ hochwertige Programme (alle kostenlos)

Eines gleich vorweg, um bestmögliche MP3s zu erzeugen, sollte während des gesamten Herstellungsprozesses immer der qualitativ bestmögliche Weg genutzt werden.

Folgendes sollte man beachten:
  • man sollte ein CD-Laufwerk nutzen, daß sehr gut zum Auslesen von Musik-CDs geeignet ist, denn wenn schon die beim Auslesen erzeugten Wave-Dateien fehlerhaft sind, sie also Knackser oder Aussetzer haben, kann man es gleich sein lassen
  • das Programm das für das Auslesen der Musik-CDs verantwortlich ist, sollte ebenfalls über Mechanismen verfügen, Lesefehler zu erkennen und zu beheben, so daß, in Verbindung mit einem guten CD-Laufwerk, die bestmögliche Qualität beim Auslesen der Musik-CDs erreicht wird
  • der MP3-Encoder (er ist für die Umwandlung einer Wave-Datei in eine MP3-Datei verantwortlich) sollte ein sehr hochwertiger sein; wird statt dessen ein minderwertigerer MP3-Encoder genutzt, kann dies zu deutlich schlechteren Ergebnissen führen
  • die Einstellungen im MP3-Encoder, sollten optimal an die jeweiligen Bedürfnisse angepaßt werden, andernfalls führen diese zu erhöhten Dateigrößen und/oder zu Einbußen bei der Qualität

meine Empfehlungen:

  • Lame 3.97 und höher - Lame wird derzeit als der qualitativ hochwertigste MP3-Encoder angesehen.

  • Exact Audio Copy - Mit EAC können Sie Musik CDs in bestmöglicher Qualität digital auslesen, auf die Festplatte als Wave-Dateien kopieren bzw. gleich ins MP3-Format umwandeln lassen. (Lame 3.97 wird hier als externer Encoder eingebunden)

  • RazorLame - Für eine spätere Umwandlung, von als Wave-Dateien auf der Festplatte vorliegenden Musiktiteln, empfiehlt es sich, eine grafische Benutzeroberfläche für Lame 3.97 zu verwenden. Hier kann aber auch bedenkenlos eine andere grafische Benutzeroberfläche als die von RazorLame genutzt werden, da diese selbst keinen Einfluß auf die Qualität der zu erzeugenden MP3s hat, sondern nur die in ihr vorgenommenen Einstellungen des Lame-Encoders.
(nach oben)

III. Die MP3-Einstellungen für Lame 3.97

Lame 3.97

In Lame ist ein System von Qualitätsstufen eingeführt worden, dem "Experteneinstellungen" zugrunde liegen. Damit können auch Einsteiger problemlos in den Genuß optimierter Kodier-Einstellungen kommen.

Es gibt drei Qualitätsstufen: Standard, Extreme und Insane.


Bereits die Standard-Stufe bietet sehr hohe Qualität. Der Normalhörer dürfte praktisch keinen Unterschied zum Original hören. Trotzdem wurde in dieser Einstellung noch ein Augenmerk auf die Dateigröße gelegt. Die Bitraten bewegen sich meist zwischen 170 und 200 kBits/s, können je nach Musikquelle aber auch deutlich darüber und darunter liegen. Etwas weniger Kompromisse in Sachen Dateigröße macht die Extreme-Stufe. Personen mit extrem gutem Gehör und hochwertigem HiFi-Anlagen können hiervon profitieren. Auch Extreme verwendet variable Bitraten. Beim Insane-Preset handelt es sich um optimierte Einstellungen mit einer konstanten Bitrate von 320 kbps und entsprechend hoher Dateigröße.

Im Fall der "standard" und "extreme" genannten VBR Einstellungen ist es so, daß sie gewöhnlich sogar besser sind als herkömmliche 256 kbit/s CBR. Weil VBR "standard und "extreme" - Profile in der Lage sind, Bitrate einzusparen in leicht zu enkodierenden Passagen eines Stückes und sogar mehr als 256 kbit/s (nämlich bis zu 320 kbit/s) an hoher Bitrate zur Verfügung stellen, wenn komplexe Passagen eines Stückes es beanspruchen sollten, wenn es nötig ist.

Die folgendenausgewählten Presets - Gruppierungen (preset = Einstellung, Voreinstellung) sind aufgelistet in absteigender Reihenfolge, von höchster Qualität runter zu niedrigerer Qualität:

  • CBR 320 (Höchst mögliche Qualität)

    --preset insane
    Bitrate: (320 kbit/s)

  • VBR (Variable Bitraten)

    • Sehr hohe Qualität
      --preset fast extreme
      Bitraten: 220-270 kbit/s (durchschnittlich um ca. 256 kbps)

    • Sehr hohe Qualität (nur minimal niedrigere Qualität) « Empfehlung!
      --preset fast standard
      Bitraten: 180-220 kbit/s (durchschnittlich um ca. 192 kbps)

    • Gute Qualität (vielfach ausreichende Qualität)
      --preset fast medium
      Bitrate 145-185 kbit/s (durchschnittlich um ca. 165 kbps)

  • ABR (durchschnittliche Bitraten)

    --preset <bitrate>
    Beispiel: --preset 200
    Bitratenbereich: 320 kbit/s bis zu 80 kbit/s

  • CBR (konstante Bitraten)

    • --preset cbr 320 (320 kbit/s CBR) - ist genau dasselbe wie --alt-preset insane
    • --preset cbr 256 (256 kbit/s CBR)
    • --preset cbr 192 (192 kbit/s CBR)
    • --preset cbr 160 (160 kbit/s CBR)
    • --preset cbr 128 (128 kbit/s CBR)
    • --preset cbr <bitrate> (alle anderen CBR - Bitraten von 80 kbit/s bis 320 kbit/s)
(nach oben)
Quellen der Informationen:
  • eigene Erfahrungen
  • http://www.benjamin-lebsanft.de (derzeit nicht erreichbar)
  • http://wiki.hydrogenaudio.org
  • http://www.mpex.net
  • diverse Internetforen
  • weitere Internetseiten
  • sonstige Quellen